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Eric Böttcher - der neue schwule Heidekönig setzt ein starkes Zeichen für Vielfalt© instagram.com/hansestadtlueneburg

Eric ist neuer schwuler Heidekönig 34-jähriger Verwaltungsbeamte macht das Rennen

tb - 09.02.2025 - 11:46 Uhr
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Am 8. Februar 2025 standen im traditionsreichen Lüneburger Rathaus alle Zeichen auf Regenbogen: Der 34-jährige Verwaltungsbeamte Eric Böttcher wurde zum 21. schwulen Lüneburger Heidekönig gekrönt. Mit dieser Wahl setzt die Stadt seit 2 Jahrzehnten ein starkes Zeichen für Vielfalt, Gleichberechtigung und Akzeptanz. Die Veranstaltung zog nicht nur zahlreiche Gäste aus der Region an, sondern fand auch überregional Beachtung.

Ein feierlicher Abend und viele Emotionen

Die Wahlzeremonie im historischen Fürstensaal des Rathauses begann am frühen Abend. Unter den geladenen Gästen befanden sich Politiker, Vertreter der LGBTIQ+-Community sowie zahlreiche Unterstützer des traditionsreichen Events. Der scheidende Heidekönig Keno I. überreichte die Krone an Eric Böttcher. In seiner Antrittsrede betonte Böttcher die Bedeutung von Akzeptanz in der Gesellschaft: „Diese Wahl zeigt, dass wir in einer Welt leben, in der Vielfalt nicht nur toleriert, sondern gefeiert wird. Ich freue mich darauf, als Heidekönig Brücken zu bauen und den Dialog zwischen verschiedenen Gruppen zu fördern.“

Wer ist Eric Böttcher?

Eric Böttcher ist kein Unbekannter in der Region. Der 34-jährige Verwaltungsbeamte aus Lüneburg engagiert sich seit Jahren für die Rechte der LGBTIQ+-Community und ist ein bekanntes Gesicht bei regionalen Veranstaltungen. Seine Wahl zum schwulen Heidekönig sieht er als Chance, gesellschaftliche Themen in die Öffentlichkeit zu tragen. Neben seiner beruflichen Laufbahn setzt er sich insbesondere für die Förderung junger queerer Menschen ein und plant, während seiner Amtszeit an Schulen und in Vereinen Aufklärungsarbeit zu leisten.

Die Tradition des Schwulen Heidekönigs – Ein Erfolgsmodell seit 2000

Die Wahl des schwulen Lüneburger Heidekönigs wurde im Jahr 2000 ins Leben gerufen und hat sich seitdem zu einer festen Institution in der Region entwickelt. Sie dient als queeres Pendant zur traditionellen Heidekönigin und verfolgt das Ziel, Sichtbarkeit und Akzeptanz für die LGBTIQ+-Community zu stärken. Gerade in ländlichen Regionen, in denen queere Menschen oft mit Vorurteilen kämpfen, ist dieses Event ein wichtiges Symbol der Inklusion.

Mit der diesjährigen Wahl feiert die Stadt zudem das 25-jährige Bestehen dieser besonderen Tradition. Ein Vierteljahrhundert Engagement für Gleichberechtigung – ein Erfolg, der zeigt, wie tief verankert die Werte von Offenheit und Diversität mittlerweile in Lüneburg sind.

Ein voller Terminkalender für den neuen Heidekönig

Eric Böttcher wird in seiner Amtszeit nicht nur in Lüneburg präsent sein, sondern auch auf zahlreichen regionalen und überregionalen Veranstaltungen. Dazu zählen unter anderem das Heideblütenfest in Amelinghausen, der CSD Hamburg diverse Kultur- und Stadtfeste in Niedersachsen sowie Aufklärungs- und Diskussionsveranstaltungen zu LGBTIQ+-Themen.

Seine Mission ist die Vernetzung zwischen der queeren Community und der breiten Gesellschaft weiter stärken. Besonders die Zusammenarbeit mit Schulen und Jugendorganisationen liegt ihm am Herzen, um jungen Menschen ein offenes und tolerantes Weltbild zu vermitteln.

Positive Resonanz aus Politik und Gesellschaft

Die Wahl von Eric Böttcher wurde in der Region durchweg positiv aufgenommen. Bürgermeisterin Claudia Kalisch lobte die Bedeutung des Events für Lüneburg: „Diese Wahl steht für Offenheit und Vielfalt. Sie zeigt, dass wir als Stadtgesellschaft gemeinsam gegen Diskriminierung und für Akzeptanz eintreten.“

Auch Vertreter der Wirtschaft und Tourismusbranche begrüßen die Wahl. Der Lüneburger Tourismusverband hebt hervor, dass Veranstaltungen wie diese zur Attraktivität der Stadt beitragen und neue Zielgruppen anziehen. „Lüneburg steht für Geschichte, Kultur und Offenheit – der schwule Heidekönig ist ein einzigartiges Symbol dafür“, so ein Sprecher.

Warum die Wahl zum schwulen Heidekönig für Deutschland wichtig ist

Während in Großstädten LGBTIQ+-Events oft fester Bestandteil des kulturellen Lebens sind, gibt es in ländlichen Regionen nach wie vor Vorbehalte. Die Wahl des schwulen Heidekönigs ist deshalb weit mehr als eine traditionelle Veranstaltung – sie ist ein gesellschaftspolitisches Statement. Sie zeigt, dass auch in kleineren Städten und Gemeinden Vielfalt ihren Platz hat und gelebt wird.

Durch die hohe Aufmerksamkeit, die dieses Event hervorruft, setzt Lüneburg ein bundesweites Signal für Toleranz. Gerade in Zeiten, in denen rechtspopulistische Strömungen wieder verstärkt gegen Minderheiten hetzen, ist es umso wichtiger, solche Zeichen der Solidarität und des Zusammenhalts zu setzen.

Ein Blick in die Zukunft

Mit Eric Böttcher als 21. schwulen Heidekönig ist die Weichenstellung für eine spannende und engagierte Amtszeit gelegt. Die kommenden Monate werden zeigen, welche neuen Impulse er setzen kann und wie die Stadtgesellschaft weiter von dieser besonderen Tradition profitieren wird. Fest steht: Der schwule Heidekönig ist längst mehr als eine lokale Institution. Er ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Traditionen mit modernen Werten verbunden werden können – und wie wichtig es ist, sich für eine bunte und offene Gesellschaft einzusetzen.

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