World Pride in London Im zweiten Anlauf will London das Festival 2030 endlich gebührend würdigen
Auf ein Neues: London will 2030 den World Pride ausrichten. Die Stadtverwaltung hat sich jetzt offiziell für die Ausrichtung des zehntätigen Festivals beworben. Bereits 2012 hatte sich die britische Hauptstadt darum bemüht und bekam auch den Zuschlag, musste aber schlussendlich aufgrund fehlender finanzieller Mittel eine stark abgespeckte Variante des Festivals durchführen.
Einstige Blamage für London
Der britische, sehr bekannte Schwulenaktivist Peter Tatchell hatte daraufhin erklärt, die Verkleinerung des World Pride sei eine „große Blamage“ für London gewesen, man habe damit die LGBTI*-Menschen in Großbritannien im Stich gelassen und Homosexuelle auf der ganzen Welt verraten – ein „absolutes Desaster“, so Tatchell zusammen mit dem ehemaligen stellvertretenden Direktor von Pride London, James-J Walsh.
Neuer Anlauf 2030
2030 soll nun also die Wiedergutmachung erfolgen, offenbar sind auch die Finanzen dieses Mal besser organisiert worden. Der Leiter von Pride in London, Christopher Joell-Deshields, erklärte gegenüber der BBC, die Gala werde mehr sein als „nur eine Parade“, sondern auch viel Raum für Diskussionen über Themen wie LGBTI*-inklusive Bildung und das Verbot der sogenannten Konversionstherapie beinhalten. Letzteres ist seit mehreren Jahren ein wichtiges Thema in der LGBTI*-Community in Großbritannien, mehrere Premierminister scheiterten bis heute allerdings an der Umsetzung eines Verbots der unseriösen „Homo-Heilungen“.
London, ein Leuchtfeuer der Akzeptanz
Ebenso meldete sich mit Blick auf den World Pride 2030 auch Londons Bürgermeister Sadiq Khan zu Wort, einer der wichtigsten politischen Unterstützter der britischen LGBTI*-Community. Khan beteuerte, er würde sich sehr freuen und wäre sehr stolz, wenn London die Veranstaltung ausrichten werde. London sei bis heute ein „Leuchtfeuer der Inklusion, Akzeptanz und Vielfalt“ für die ganze LGBTI*-Community.
Sichtbarkeit seit 24 Jahren
Der World Pride findet regelmäßig seit 24 Jahren statt, erstmals im Jahr 2000 in Rom. Die mehrtägige Veranstaltung inklusive großer Pride-Parade ist zudem auch ein internationales Come Together der weltweiten LGBTI*-Community. Ziel ist die Förderung der Sichtbarkeit und ein stärkeres Bewusstsein für homosexuelle und queere Themen auf internationaler Ebene. Mehrere hunderttausend Menschen kommen jedes Mal zu den World Prides zusammen.
Im kommenden Jahr richtet Washington DC das Festival aus, für 2026 hat Amsterdam den Zuschlag bekommen. Berlin hatte sich 2017 einmal um die Austragung beworben, aber verloren. Bis heute fand kein World Pride in Deutschland statt.