Hollywood und LGBTI*-Storys Die Lobbyorganisation GLAAD wünscht sich mehr Mut bei neuen Filmen mit LGBTI*-Inhalten
Eine der größten US-Lobbyorganisationen der queeren Community, GLAAD, fordert jetzt mehr LGBTI*-inklusive Filme in Hollywood. Viel zu oft würden spannende Ideen, Drehbücher und Projekte bis heute gar nicht umgesetzt, obwohl diese die Belange von Homosexuellen und queeren Menschen vorantreiben könnten.
Vielfältige Perspektiven
Dabei wird GLAAD konkret und legt den Filmemachern in Los Angeles zusammen mit der Plattform The Black List zehn bisher nicht verfilmte Stoffe ans Herz, die aus Sicht der Lobbyorganisation dringend das Licht der Kinoleinwände erblicken müssten. „Die Drehbücher auf der GLAAD-Liste 2024 sind fesselnde und unterhaltsame Geschichten von LGBTI*-Personen, die bisher nur selten auf der Leinwand zu sehen waren. Studios, Sender und Produktionsfirmen, die auf der Suche nach neuen, intersektionalen Geschichten sind, die den Durchbruch schaffen, werden auf der GLAAD-Liste fündig. Diese Drehbücher spiegeln die Breite und Tiefe der LGBTI*-Community und die einzigartigen Perspektiven wider, die wir in jedes Genre einbringen – von historischen Dramen über fesselnde Science-Fiction bis hin zu Coming-of-Age-Erzählungen und Geschichten, die sich jeder Kategorisierung entziehen“, so Geschäftsführerin Sarah Kate Ellis.
Zwischen muslimischer Liebe und Trans-Themen
GLAAD hat dabei durchaus einen gewissen Einfluss auf die US-Filmindustrie, seit 2019 wird ihre jährliche Filmliste unter anderem auch beim berühmten Sundance Film Festival vorgestellt und findet dort Anklang. In den diesjährigen Geschichten geht es unter anderem um eine lesbische Ärztin, die gegen HIV kämpft, um einen philippinischen Trans-Lkw-Fahrer, der sich in eine Eidechse verliebt oder auch um einen Punjabi-Amerikaner, der nach einem tödlichen Badeunfall als Transgender-Erwachsener wiederkehrt. In anderen Drehbüchern geht es um den Mut einer Trans-Theatertechnikerin, um die Liebe einer muslimischen Lesbe oder auch um einen jungen Mann im Libanon, der seine Männlichkeit hinterfragt.
Von den 40 Drehbüchern, die bei den ersten drei GLAAD-Listen nominiert wurden, sind bisher vier Stoffe tatsächlich verfilmt worden – der bekannteste Kinofilm dürfte dabei „Knock at the Cabin“ unter der Regie von M. Night Shyamalan („The Sixth Sense“) sein – darin werden zwei schwule Väter und ihre Adoptivtochter von vier Fremden im Wald überfallen und mit der weltweiten Apokalypse konfrontiert.