Mörder von Matthew Shepard Bewährungsausschuss von Wyoming lehnt Antrag des homophoben Mörders ab
Der Bewährungsausschuss des Bundesstaates Wyoming hat sich jetzt klar positioniert und den Antrag auf Haftentlassung von Russell Henderson abgelehnt – zusammen mit seinem Freund Aaron McKinney hatte er 1998 den jungen schwulen Studenten Matthew Shepard grausam ermordet. Der Fall hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt und befeuerte schlussendlich das amerikanische Gesetze gegen Hassverbrechen.
Keine Haftverkürzung
Henderson, der für dieses Verbrechen bereits rund 25 Jahre hinter Gittern verbüßt hat, hatte im Rahmen des staatlichen Umwandlungsverfahrens eine Verringerung seiner Strafe beantragt. Nach der Anhörung beschloss der Ausschuss, den Antrag gar nicht erst an den republikanischen Gouverneur von Wyoming, Mark Gordon, zur Prüfung weiterzuleiten.
Hendersons Petition war ein weiterer Versuch, seine beiden aufeinanderfolgenden lebenslangen Haftstrafen wegen Mordes ersten Grades und Entführung zu umgehen. Nach dem Gesetz von Wyoming kann ein Häftling, der zu lebenslänglich ohne Bewährung verurteilt wurde, alle fünf Jahre einen Antrag auf Umwandlung stellen, nachdem er mindestens zehn Jahre verbüßt hat.
Gesetze gegen Hassverbrechen
Der von Henderson und McKinney begangene Mord war eines der schockierendsten Hassverbrechen gegen Homosexuelle in der Geschichte der USA. Shepard, ein 21-jähriger schwuler Student der Universität von Wyoming, wurde entführt, brutal zusammengeschlagen und am Stadtrand von Laramie an einen Zaun gefesselt in eisiger Oktoberkälte zurückgelassen.
Am nächsten Morgen fand ihn ein Radfahrer, der den stark formierten Körper anfangs für eine Vogelscheuche gehalten hatte. Fünf Tage später erlag der 21-Jährige seinen Verletzungen, löste landesweit Empörung aus und führte schließlich zur Verabschiedung des Matthew Shepard and James Byrd, Jr. Hate Crimes Prevention Act unter Präsident Barack Obama im Jahr 2009.
Die Eltern des ermordeten schwulen Studenten gründeten die Matthew Shepard Foundation, die sich bis heute für die Förderung der Gleichberechtigung und die Bekämpfung von Hassverbrechen in den USA und im Ausland einsetzt. Judy Shepard, die Mutter von Matthew, wurde im Mai dieses Jahres von Präsident Joe Biden mit der Presidential Medal of Freedom ausgezeichnet.