Direkt zum Inhalt
Mörder von Matthew Shepard
Rubrik

Mörder von Matthew Shepard Bewährungsausschuss von Wyoming lehnt Antrag des homophoben Mörders ab

ms - 19.09.2024 - 14:00 Uhr

Der Bewährungsausschuss des Bundesstaates Wyoming hat sich jetzt klar positioniert und den Antrag auf Haftentlassung von Russell Henderson abgelehnt – zusammen mit seinem Freund Aaron McKinney hatte er 1998 den jungen schwulen Studenten Matthew Shepard grausam ermordet. Der Fall hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt und befeuerte schlussendlich das amerikanische Gesetze gegen Hassverbrechen. 

Keine Haftverkürzung 

Henderson, der für dieses Verbrechen bereits rund 25 Jahre hinter Gittern verbüßt hat, hatte im Rahmen des staatlichen Umwandlungsverfahrens eine Verringerung seiner Strafe beantragt. Nach der Anhörung beschloss der Ausschuss, den Antrag gar nicht erst an den republikanischen Gouverneur von Wyoming, Mark Gordon, zur Prüfung weiterzuleiten. 

Hendersons Petition war ein weiterer Versuch, seine beiden aufeinanderfolgenden lebenslangen Haftstrafen wegen Mordes ersten Grades und Entführung zu umgehen. Nach dem Gesetz von Wyoming kann ein Häftling, der zu lebenslänglich ohne Bewährung verurteilt wurde, alle fünf Jahre einen Antrag auf Umwandlung stellen, nachdem er mindestens zehn Jahre verbüßt hat.

Gesetze gegen Hassverbrechen

Der von Henderson und McKinney begangene Mord war eines der schockierendsten Hassverbrechen gegen Homosexuelle in der Geschichte der USA. Shepard, ein 21-jähriger schwuler Student der Universität von Wyoming, wurde entführt, brutal zusammengeschlagen und am Stadtrand von Laramie an einen Zaun gefesselt in eisiger Oktoberkälte zurückgelassen

Am nächsten Morgen fand ihn ein Radfahrer, der den stark formierten Körper anfangs für eine Vogelscheuche gehalten hatte. Fünf Tage später erlag der 21-Jährige seinen Verletzungen, löste landesweit Empörung aus und führte schließlich zur Verabschiedung des Matthew Shepard and James Byrd, Jr. Hate Crimes Prevention Act unter Präsident Barack Obama im Jahr 2009.

Die Eltern des ermordeten schwulen Studenten gründeten die Matthew Shepard Foundation, die sich bis heute für die Förderung der Gleichberechtigung und die Bekämpfung von Hassverbrechen in den USA und im Ausland einsetzt. Judy Shepard, die Mutter von Matthew, wurde im Mai dieses Jahres von Präsident Joe Biden mit der Presidential Medal of Freedom ausgezeichnet.

Auch Interessant

Raubüberfall auf Schwule

Dating-Masche in Australien

Und wieder! Im australischen Perth hat eine Jugendgang mehrere Schwule mittels einer Dating-App in die Falle gelockt und ausgeraubt.
Londons erstes LGBTI*-Kino

Ein Kino nur für queere Filme

London bekommt sein erstes LGBTI*-Kino nur für queere Filme. Die britische Gay-Community debattiert: Sinnvoll oder doch unnütz?
Bombenanschlag vereitelt

Erleichterung in Philadelphia

In Philadelphia hat die Polizei einen Bombenanschlag vereitelt. Ein 18-jähriger Islamist plante offenbar ein Attentat auf den Pride March.
Unzufriedenheit mit dem Körper

Bisexuelle denken anders als Schwule

Die Unzufriedenheit mit dem Körper - eine neue Studie zeigt nun auf, dass Bisexuelle anders damit umgehen als schwule Männer.
Urteil gegen Neonazi

Terrorakt gegen LGBTI*-Community geplant

Ein schottischer Neonazi wurde jetzt für schuldig befunden, er plante Terrorakte gegen die LGBTI*-Community und erklärte: „Es ist Zeit zu töten!“
Quotenwahn im Filmgeschäft

Forderungen jenseits der Vernunft

Quotenwahn im Filmgeschäft: Einmal mehr wurden die Zahlen veröffentlicht, wie viele US-Filme LGBTI*-Rollen beinhalten. Aber: Ist das wirklich wichtig?
Lücken bei der Männerarbeit

Ideen gegen heterosexuelle Homophobie

Gewalttätige Homophobie bei Heteros. Um dem entgegenzuwirken, braucht es flächendeckend geschlechterreflektierte Männerarbeit, fordern Experten.
Bereit für die US-Wahl

Fast alle LGBTI*-Wähler sind registriert

Eine neue Studie zeigt: Die LGBTI*-Community ist bereit für die Präsidentschaftswahl im November in den USA, fast alle haben sich registrieren lassen.
Schwule Senioren in England

Neue Leitlinien für Pflegeheime

Die Angst vor Homophobie im Alter ist groß. Neue Richtlinien sollen die Lage für homosexuelle Senioren in englischen Pflegeheimen jetzt verbessern.