Schlagabtausch Trump vs Harris Kein klarer Sieger im TV-Duell, doch deutliche Unterschiede auch bei LGBTI*-Themen
Vergangene Nacht kam es zum großen TV-Duell zwischen Vizepräsidentin Kamala Harris und Ex-Präsident Donald Trump im Rennen um das Weiße Haus – 90 Minuten lang kam es dabei zu einem äußert harten Schlagabtausch von beiden Seiten, einen klaren Sieger gibt es indes nicht. Auch LGBTI*-Themen waren kurzzeitig Teil der Streitdebatte.
Linksradikaler Kurs oder Politik für Diktatoren?
Trump bezeichnete Harris als eine radikale Linke, die mitverantwortlich für die Inflation der vergangen Jahre und für Millionen illegaler Migranten sei. Dabei behauptete der Ex-Präsident auch, dass ein Großteil der Einwanderer kriminell sei, mehr noch, einige Migranten würden „Katzen, Hunde und andere Haustiere essen.“ Die USA seien unter der Biden-Harris-Regierung ein „Land des Scheiterns“ geworden, so der 78-Jährige.
Harris indes erklärte, ihre Erfahrung sei, dass Politiker weltweit über Trump lachen würden. Nur Diktatoren und Autokraten würden sich eine Wiederwahl des Ex-Präsidenten wünschen, weil sie ihn dann mit „Schmeicheleien und Gefälligkeiten manipulieren können.“ Zudem betonte Harris, Trump sehe Steuersenkungen nur für reiche Amerikaner vor und verweigere Frauen das Recht auf Abtreibung. Eine klare Gegenantwort zu dem Thema gab Trump nicht. Harris betonte außerdem: „Wäre Trump heute Präsident, würde Putin jetzt in Kiew sitzen.“ Die 59-Jährige bekräftigte, sie stünde für einen Generationenwechsel im Land.
LGBTI* in der Debatte
Das Thema LGBTI* kam zwar einmal während der Debatte auf, allerdings wurde es nur sehr kurz gestreift und zwar von Trump. Dieser erklärte, Harris würde Operationen an illegalen Trans-Ausländern im Gefängnis unterstützen. Harris bezeichnete die Aussagen des Ex-Präsidenten indes als einen „Haufen Lügen“ und lächelte viele Statements des 78-Jährigen hinweg.
Beim Thema reproduktive Rechte, die für LGBTI*-Amerikaner mit Familienwunsch eine Rolle spielen, zeigten sich die Unterschiede der beiden Kandidaten am deutlichsten. Harris verteidigte entschieden die reproduktiven Rechte und versprach, den Schutz des Urteils Roe v. Wade wiederherzustellen, zu dessen Aufhebung die von Trump ernannten Richter des Obersten Gerichtshofs beigetragen hatten.
Schlussendlich zeigte sich in der Debatte, dass Harris versuchte, neue Wähler in der politisch noch unentschlossenen Mitte von sich zu überzeugen, sie betonte dabei, eine „Präsidentin aller Amerikaner“ sein zu wollen. Trump hingegen konzentrierte sich darauf, seine Wählerschaft zu festigen und diese mit markanten Statements hinter sich noch mehr zu vereinen.