Direkt zum Inhalt
Denkmal für Vielfalt

Denkmal für Vielfalt Zentrales Denkmal für die LGBTI*-Community an der Hamburger Binnenalster

ms - 05.08.2024 - 12:00 Uhr
Loading audio player...

Die Planungen für das neue Denkmal für Vielfalt in Hamburg an der Binnenalster werden jetzt konkret –  in enger Abstimmung mit der LGBTI*-Community hat nun der künstlerische Entwurf „Pavillon der Stimmen“ von Studio Other Spaces, Sebastian Behmann und Ólafur Elíasson, die Zusage erhalten, wie die Behörde für Kultur und Medien (BKM) jetzt mitteilte. 

Starker Zuspruch der Community

Die Hamburger LGBTI*-Community hatte sich zuvor beim Denk-Ort-Dialog einstimmig dafür ausgesprochen – ein starkes Zeichen für die breite Akzeptanz der Community für diesen künstlerischen Entwurf, so das BKM weiter. Nach dem aktuellen Plan soll noch im Herbst dieses Jahres das Projekt realisiert werden.

Auch der prominente Platz selbst ist kein Zufall, der Senat hat sich bewusst für die Ecke Neuer Jungfernstieg und Lombardsbrücke entschieden, um ein klares Zeichen für LGBTI*-Akzeptanz und Vielfalt zu setzen. Ziel sei es dabei auch, Besucher und Touristen dazu anzuregen, in den Dialog zum Thema Vielfalt in der Hansestadt zu treten. 

Zudem soll das weit sichtbare Denkmal dann auch ein deutliches Statement gegen Diskriminierung und Hasskriminalität gegenüber LGBTI*-Menschen sein. „Mit dem Beschluss des Senats zur Umsetzung des Denkorts für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt setzen wir ein deutliches Zeichen für gleiche Rechte für alle“, betonte so auch Carsten Brosda (SPD), Senator für Kultur und Medien.

Erinnern und in die Zukunft blicken

Die ersten Pläne für einen solch besonderen Ort an zentraler Stelle in Hamburg kamen vor rund einem Jahrzehnt in der Community selbst auf, ab 2015 wurden konkrete Ideen gesammelt, bis das Vorhaben schlussendlich immer mehr Konturen annahm, 2018 gründete sich dann die dahinter stehende Initiative. 

Mitbegründer und Sprecher Gottfried Lorenz (83) betont dabei, dass es bis dato keinen Platz in der Innenstadt gebe, um auch den, von den Nazis verfolgten und umgebrachten Homosexuellen zu gedenken. Das soll der neue Platz nun ebenso ändern. „Er soll erinnern und in die Zukunft weisen“, so Lorenz gegenüber dem Hamburger Abendblatt. Ähnlich sieht das auch der Bezirk Hamburg-Mitte selbst, der vollumfänglich hinter dem Projekt steht. Insgesamt stehen für die Realisierung des Denkmals 300.000 Euro bereit, für das bisherige Wettbewerbsverfahren sowie die weiteren Vorbereitungen wurden zudem 114.000 Euro eingeplant.  

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Widerstand in Uganda

Mütter im Einsatz gegen Homophobie

Seit zwei Jahren macht das Anti-Homosexuellen-Gesetz in Uganda das Leben für LGBTIQ+-Menschen zur Hölle. Nun begehren immer mehr Eltern dagegen auf.
Missbrauchsskandal in den USA

Homophober Republikaner verhaftet

Der US-Republikaner RJ May hetzte stetig zum „Schutz der Kinder“ gegen LGBTIQ+. Nun steht er wegen der Verbreitung von Kinderpornografie vor Gericht.
Dunkle Wolken über der Kirche

Streit über homosexuelle Segnungen

Schwarze Wolken über der katholischen Kirche: Die Hälfte der deutschen Bistümer sehen Segnungen von Homosexuellen kritisch oder lehnen sie direkt ab.
Eklat um Barbie-Film

Absage nach Gewaltdrohungen

In Frankreich wurde eine Open-Air-Vorführung von "Barbie" gecancelt, nachdem Jugendliche mit Gewalt drohten. Der Film "befürworte Homosexualität".
Gefängnis dank Facebook-Profil

Drei Männer in Indonesien in Haft

Drei schwule Männer in Indonesien sollen ein Facebook-Profil für LGBTIQ+-Menschen online gestellt haben – dafür drohen ihnen jetzt 12 Jahre Haft.
Schwule Männer in Haft

Imam ließ vier Männer verhaften

Vier Männer wurden in Kamerun verhaftet, weil sie einen Schwulenfilm gesehen haben sollen. Beweise gibt es keine, nur die Aussage des Imams.
100 Tage neue Bundesregierung

LSVD+ zieht erste Bilanz

"Die Regierung Merz muss Verantwortung für queere Menschen übernehmen!“, fordert der LSVD+ nach 100 Tagen neuer Bundesregierung.
Verbote für Jugendliche

Kein Handy, kein Social Media?

Die Debatte um Medienverbote für Jugendliche geht weiter, queere Verbände befürchten eine Isolation. Ist ein Handy- & Social-Media-Verbot die Lösung?
Regenbogenfamilien im Fokus

Stiefkindadoption als Zerreißprobe

60 Prozent der deutschen Regenbogenfamilien machten negative Erfahrungen bei der Stiefkindadoption, besonders mit Jugendämtern und Richtern.