Direkt zum Inhalt
Olympioniken bei OnlyFans

Olympioniken bei OnlyFans Der neuseeländische schwule Ruderer Robbie Manson zieht online blank – und ist dabei nicht der einzige Athlet

ms - 01.08.2024 - 14:00 Uhr
Loading audio player...

Wenn wir ganz ehrlich sind, müssen wir uns eingestehen, dass wir durchaus ab und an in diesen Tagen die Olympischen Spiele auch deswegen verfolgen, weil die dort antretenden Herren in teilweise hautengen Outfits oder beinahe ganz nackt durchaus sehr besondere Schauwerte haben – und manche von uns träumen davon, ihren Idolen besonders nahe sein zu können. In einigen Fällen ist das zumindest digital möglich.

Eine Frage des Geldes 

Manchmal ist es so vielleicht auch einfach eine Frage des Geldes, zumindest für den 34-jährigen schwulen Ruderer Robbie Manson aus Neuseeland – anstatt immer wieder auf Sponsorensuche zu gehen, finanziert er sich inzwischen via OnlyFans sein Leben als sportliches Ausnahmetalent.  

„Ich verdiene mehr als das Doppelte von dem, was ich sonst als Sportler verdienen würde – denken sie sich gerne, was sie wollen, aber ich verdiene derzeit mehr mit OnlyFans als mit dem Rudern. Ich dachte mir, wenn ich das schon mache, dann muss ich es allen sagen, wirklich offen sein und ich denke, man muss das Gefühl haben, dass jede Publicity eine gute Publicity ist.“ 

Der Ruderverband unterstützt Manson

Viele Athleten bei den Pariser Spielen werden von Unternehmen und Einzelpersonen persönlich gesponsert, dabei müssen alle Sportler stetig mit ihren Kollegen um mögliche Sponsoren konkurrieren. Die Finanzierung durch die offizielle Organisation Rowing New Zealand deckt bei Manson gerade einmal die Trainingskosten. 

Seine Freunde befürworten daher seinen OnlyFans-Einsatz  – und auch der Ruderverband hat mit seinen außersportlichen Aktivitäten kein Problem. „Ich denke, die Leute bei Rowing New Zealand, die Chefs, wenn man so will, sind sich bewusst, dass dies eine große finanzielle Auswirkung hat und mir hilft, dorthin zu kommen, wo ich hin will, und sie verstehen auch, dass wir nicht viel Geld haben. Es ist großartig, ich hatte noch keine Probleme.“

Vorbild ist der schwule Turmspringer Mitchum

Inspiriert dazu wurde er von dem schwulen Olympioniken und Ex-Turmspringer Matthew Mitchum, der Gold bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking holte und auch einen OnlyFans-Account eingerichtet hatte. „Die Tatsache, dass ich schwul bin, hat mir bereits die schwule Fangemeinde und das schwule Publikum eingebracht, und ich lehne mich ein wenig daran an. Ich würde nicht sagen, dass es für jeden etwas ist, aber für andere Athleten gibt es definitiv auch Möglichkeiten“, so Manson weiter.

Mitchum selbst hat seine Karriere als Spitzensportler inzwischen beendet, heiratete seinen Partner Luke Rutherford und ist nach wie vor bei OnlyFans aktiv. Gegenüber dem britischen Telegraph erklärte er vor kurzem, die Menschen sollten einfach „weniger prüde“ sein. „Ich habe eine Menge Zeit und Mühe in meinen Körper investiert. Wenn die Leute ihn sehen wollen, wäre ich dumm, ihn umsonst zu zeigen. Mein Körper, meine Wahl. Und wie bei jedem Projekt, an dem man hart gearbeitet hat, ist es ganz natürlich, dass man stolz ist und es den Leuten zeigen möchte.“ Der ehemalige Turmspringer nutzte OnlyFans anfangs auch, um ein sicheres Einkommen zu haben, das ihm die Konzentration auf den Sport ermöglichte. 

Nackte Tatsachen?

Und was konkret können Mansons Fans hinter der Bezahlschranke von OnlyFans nun sehen? „Künstlerische Nacktbilder – mehr möchte ich nicht verraten. Die Leute müssen sich anmelden, wenn sie wissen wollen, was genau darauf zu sehen ist“, so Manson gegenüber NBC News. Neben den nackten Tatsachen können sich seine Fans dabei auch auf den neusten Stand bringen, was im Leben des Olympioniken sonst gerade geschieht. 

Wird OnlyFans zum Trend bei Olympia?

Dabei ermutigt Mason auch andere Athleten, über eine solche Verdienstmöglichkeit nachzudenken. „Ich denke, es gibt für jeden einen Markt – aber man muss schon ein gewisses Publikum haben und sich von der Masse abheben, und man muss bereit sein, es allen zu sagen, wenn man es tun will. Ich würde nicht sagen, dass es für jeden etwas ist, aber ich denke, ich hatte das große Glück, die Gelegenheit nutzen zu können und das Beste daraus zu machen.“

Beim britischen Olympia-Team sind inzwischen bereits fünf Taucher nachgezogen und haben auch bereits einen OnlyFans-Account eröffnet, unter anderem auch Olympia-Silbermedaillengewinner Noah Williams, Sportpartner von Tom Daley. Bleibt die Frage offen, wann der schwule Brite auch dafür bereit ist? Schwule Fans hätte er dafür definitiv genug – und die Stabilität der Betten bei Olympia hat der 30-Jährige Daley auch bereits ausgetestet.  

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Opfer mit Böller angegriffen

Verdächtige 16 und 18 Jahre alt

Vor zwei Monaten kam es im Hamburger Stadtpark zu einem schwulenfeindlichen Angriff. Zwei Brüder wurden nun als Hauptverdächtige festgenommen.
Bilanz ESC 2025

Mehrwert für die Schweiz

Die Schweiz zieht ein positives Fazit über den ESC 2025 in Basel: Die Kassen klingelten und das Image hat sich deutlich verbessert.
Schwules Paar überfahren

Homophober Angriff in London

Mordprozess in London: Am Weihnachtsabend 2024 raste ein 30-Jähriger in eine Menschenmenge, darunter ein schwules Paar. Ein Mann starb dabei.
Lügen vor Millionenpublikum

Anti-LGBTIQ+-Rhetorik von rechts

In der „Tucker Carlson Show“ mit dem rechten Aktivisten Milo Yiannopoulos entlud sich wieder einmal eine Welle LGBTIQ+-feindlicher Rhetorik.
Lynchversuch an Universität

Student in Uganda angegriffen

Eine Gruppe homophober Studenten versuchte an der größten Universität in Uganda einen Kommilitonen zu ermorden. Jetzt hat der Fall erste Konsequenzen.
Neue Vorwürfe in England

Homophobie unter Polizisten

Erneut steht die britische Polizei in der Kritik: Verschleppte sie die Aufklärung von Raubüberfällen auf Schwule aufgrund von Homophobie?
Italiens neue Zensur

Verbotspläne schreiten voran

"Gott, Vaterland und Familie“: Nur Sexualkunde und LGBTIQ+ soll es an vielen Schulen Italiens bald nicht mehr geben, beschlossen die Parlamentarier.
Jugend unter Druck

Psychische Probleme stark vertreten

Viele queere Jugendliche haben Zukunftsängste, neuerdings auch mit Blick auf die Spaltung der Gesellschaft. Details offenbart eine neue Studie.