Direkt zum Inhalt
Queers for Palestine in Berlin
Rubrik

Queers for Palestine in Berlin Über 30 Festnahmen und Strafermittlungsverfahren

ms - 29.07.2024 - 12:00 Uhr

Die Berliner Polizei zog jetzt Bilanz nach mehreren Pro-Palästina-Demonstrationen am Wochenende, die größte davon war die Queers for Palestine-Veranstaltung mit rund 5.000 Teilnehmern. Nach Angaben der Polizei kam es insgesamt zu 31 Festnahmen, zudem wurden 37 Strafermittlungsverfahren eingeleitet. 

Gewaltbereitschaft bei Queers for Palestine

Die Vorwürfe lauten auf Angriffe gegen Polizeibeamte, Körperverletzung, Verwendung von verfassungswidrigen Symbolen sowie Beleidigungen. Insgesamt wurden zwölf Polizisten verletzt, vor Ort waren rund 450 Beamte bei den insgesamt drei Pro-Palästina-Veranstaltungen. Bei Queer for Palestine kam es nach Angaben der Polizei zudem zu dem Skandieren von strafbaren Sprechchören, außerdem zeigten sich viele Teilnehmer gewaltbereit und warfen unter anderem mit Flaschen gegen die Einsatzkräfte. Die beiden anderen Solidaritäts-Demonstrationen für Palästina verliefen nach Polizeiangaben indes störungsfrei.  

Bei dem ebenso am Wochenende stattgefundenen CSD in Berlin war es zu 58 vorübergehenden Festnahmen und 33 Strafermittlungsverfahren gekommen, größtenteils wegen Beleidigung, aber auch wegen Körperverletzungen. Schwer verletzt wurde niemand, etwa 1.200 Polizeikräfte waren hier im Einsatz, dem gegenüber standen rund 250.000 Teilnehmer. 

Streitigkeiten bei Dyke March

Zu Streitigkeiten aufgrund von pro-palästinensischen Symbolen und Statements war es zuvor auch bereits am Freitag beim elften Dyke* March in Berlin gekommen. Bei der Veranstaltung für lesbische Sichtbarkeit soll es immer wieder zu Israel-Hassparolen und ebenso zu Flaschenwürfen gegenüber der Polizei gekommen sein. 

Auch eine unbekannte Anzahl arabischer Männer soll sich dem lesbischen Protestzug angeschlossen haben. Außerdem wurde nach Angaben der BILD-Zeitung mehrfach die Parole „From the River to the Sea“ gerufen – ein Aufruf zur Auslöschung Israels. Laut Polizei gab es hier 28 Freiheitsbeschränkungen und ebenso viele Strafanzeigen, unter anderem auch wegen tätlichen Angriffen und Volksverhetzung. 

Auch Interessant

Ist das Coming-Out out?

Der neue Trend der queeren Gen-Z

Ist das Coming-Out out? Veraltet sei es, so einige junge queere Aktivisten, die sich lieber ein “Inviting-In” wünschen - aber was ist das genau?
Haftstrafe für Neonazi

Attentatspläne auf Community

2022 wurde ein schottischer Extremist gefasst, nun endlich folgte die Verurteilung. Der Neonazi wollte LGBTI*-Menschen "mit Blut bezahlen" lassen.
Schutz für LGBTI*-Jugendliche

Paris Hilton feiert neue US-Gesetz

Jahrelang hat sich Paris Hilton für einen besseren Schutz von Jugendlichen in Heimen eingesetzt, jetzt wurde das Gesetz im US-Kongress verabschiedet.
Schwulenhass in Michigan

Attentat auf Homosexuelle geplant

In einer Massenschießerei wollte ein 22-Jähriger Amerikaner so viele Homosexuelle wie möglich töten, durch Zufall konnte er vorab verhaftet werden.
Krisenmodus Weihnachten

US-Verbände warnen vor Problemen

US-Gesundheitsexperten warnen vor einer Krise: Ablehnung im Kreis der Familie erleben LGBTI*-Menschen besonders stark zur Weihnachtzeit.
Appell an Joe Biden

Queere Verbände gegen Militärgesetz

Queere Verbände kritisieren scharf das neue Bundesgesetz des US-Militärs: Werden Militärangehörige und ihre Regenbogenfamilien künftig diskriminiert?
Kritik an der Drogenpolitik

Zu wenig Zusammenarbeit landesweit

Es gibt erste positive Schritte, doch insgesamt zu wenig Zusammenarbeit bei der Drogenpolitik. Ein rapider Anstieg von Überdosierungen ist denkbar.
Gewalt in Berlin

Attacken auf LGBTI*-Menschen

Die Gewalt in Berlin gegen LGBTI* nimmt weiter zu: Über 90% der mutmaßlichen Täter sind junge Männer, die Opfer sind zumeist Schwule und Bisexuelle.