Direkt zum Inhalt
Brutaler Angriff in der Nacht
Rubrik

Brutaler Angriff in der Nacht Die Dating-Falle: Attacke auf schwulen Mann in Hessen mit Pfefferspray und Pistole

ms - 27.05.2024 - 11:00 Uhr

Einmal mehr kam es am vergangenen Wochenende zu einem Raubüberfall auf einen schwulen Mann, der sich eigentlich vermeintlich mit einem Date treffen wollte. Dieses Mal war ein 60-jähriger Homosexueller das Opfer des Angriffs – er hatte sich spätabends mit einem jungen Mann an einem Feldweg im hessischen Limburg verabredet. 

Angriff mit Pfefferspray und Pistole

Das Opfer selbst kam aus dem 180 Kilometer entfernten Lünen in Nordrhein-Westfalen, die Kontaktaufnahme fand nach Angaben der Polizei über die sozialen Medien statt, wie die BILD-Zeitung berichtet. Zum vereinbarten Treffpunkt an der verlängerten Egerländer Straße war auch zunächst noch der junge Mann erschienen, dann allerdings fuhr eine dunkle Limousine vor und drei maskierte Männer sprangen aus dem Wagen heraus. 

„Diese sprühten dem Geschädigten Pfefferspray ins Gesicht und zwangen ihn, in das Auto einzusteigen“, so die Polizei. Im Fahrzeug bedrohten die Männer den 60-Jährigen, drückten ihm eine Pistole in den Nacken und erzwangen so die Herausgabe der EC-Karten inklusive der dazugehörigen PIN-Nummern. Anschließend durchsuchten sie das Auto des schwulen Mannes und stahlen weitere Wertgegenstände, bevor sie schlussendlich flüchteten und das Opfer mit leichten Verletzungen auf dem Feldweg zurückließen. 

Fahndung nach vier Tätern

Die Polizei geht von einem geplanten und gezielt ausgeführten Raub aus. Immer wieder kam es in den letzten Monaten zu ähnlich gelagerten Überfällen auf schwule Männer, die ihre Sex-Partner online kennengelernt hatten. Die Fahndung nach den vier beteiligten Tätern läuft. Zwei der vier Räuber konnte der schwule 60-Jährige wie folgt beschreiben: Der junge Mann, das vermeintliche Date, soll etwa 17 bis 20 Jahre alt sein, schlank, 1,85 Meter groß und hat ein „südländisches Erscheinungsbild“. Einer der anderen drei maskierten Angreifer ist gleich groß, hatte ein sportlich-kräftige Statur und war etwa 37 Jahre alt. Hinweise nimmt die Polizeidienststelle in Limburg (Telefonnummer 06431-91400 ) entgegen. 

Warnung vor Sex-Dates 

In diesem Zusammenhang warnt die Polizei einmal mehr vor Raubüberfallen bei vermeintlichen Sex-Dates über das Internet. Die Masche sei immer ähnlich, oftmals kommt es dabei zu massiver körperlicher Gewalt oder auch gezielten Angriffen mit Waffen oder einem Pfefferspray. Die Polizei betont dabei erneut, wie wichtig es ist, gewisse Sicherheitsvorkehrungen einzuhalten und rät von Treffen an abgelegenen Orten generell ab. 

Zuletzt im Februar dieses Jahres hatte die Landespolizei in Schleswig-Holstein vor landesweiten Überfällen auf schwule und bisexuelle Männer gewarnt – trotz einem großen Dunkelfeld nehmen die Angriffe an Quantität und Radikalität offenbar zu. „Die Taten zielen vermutlich bewusst auf homo- und bisexuelle Männer ab. Die Täter machen sich zu Nutze, dass Ihre Opfer aus Scham und aus Angst vor einem Outing nicht zur Polizei gehen“, so Polizist Tim Jänke, Ansprechperson für LGBTI*-Menschen.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Todesfall Roman Mercury

Todesursache sorgt für Bestürzung

Bestürzung im Todesfall Roman Mercury: Fans gehen davon aus, dass der 45-jährige Adult-Darsteller an „gebrochenem Herzen“ gestorben ist.
Selbstbestimmungsgesetz

Angst in der queeren Community

Die Angst in der queeren Community ist in diesen Tagen groß, dass das Selbstbestimmungsgesetz unter einer neuen Regierung überarbeitet wird.
Mordfall Sam Nordquist

Neue Details vor Gericht

In New York wurden vor Gericht nun weitere Details zum Mordfall Sam Nordquist bekannt: Der queere Mann wurde einen Monat lang grausam gefoltert.
Flucht nach Irland

Rosie O'Donnell lebt in Irland

Die lesbische US-Komikerin Rosie O'Donnell ist wegen US-Präsident Donald Trump nach Europa ausgewandert. Sie lebt nun in Irland.
Schwere Vorwürfe

Homophobie bei Vivienne Westwood?

Schwere Vorwürfe gegen das Modehaus Vivienne Westwood: Schwule Mitarbeiter sollen vom CEO immer wieder massiv beschimpft und gemobbt worden sein.
Angegriffen und missbraucht

Schwule Männer in Kamerun

Die Gewalt gegen schwule Männer in Kamerun wird immer dramatischer, warnen jetzt mehrere Verbände. Willkür, Attacken und Morde sind Alltag.
Sorge in Kanada

Trudeau-Nachfolger Mark Carney

Die Community in Kanada ist besorgt: Wie steht Trudeau-Nachfolger Mark Carney als baldiger neuer Premierminister zu LGBTIQ+? Bisher schweigt dieser.
Homo-Heilungen in den USA

Werden Verbote rückabgewickelt?

Der Supreme Court wird sich mit den bestehenden Verboten von Konversionstherapien in den USA befassen: Werden Homo-Heilungen wieder legal?
Absage an Meta

San Francisco Pride ohne IT-Gigant

Donnerschlag in den USA: Eines der größten CSD-Events der Welt, der San Francisco Pride, wirft Meta (Instagram, Facebook) aus dem Programm.