Kinderwunsch in der Schweiz Jeder vierte Homosexuelle unter 20 Jahren träumt davon, Vater zu werden – doppelt so viele wie im Durchschnitt
Der Kinderwunsch ist unter den jungen Schweizer Schwulen besonders stark ausgeprägt – ein Viertel der unter 20-Jährigen wünscht sich, Vater zu werden. Das sind beinahe doppelt so viele wie im Durchschnitt (12 %), so die Ergebnisse der neuen Pink Cross-Studie. Erst vor kurzem zeigten weitere Studienergebnisse auf, dass die Mehrheit der Schweizer Schwulen auch glücklich mit ihrem Leben ist.
Vater werden durch Adoption
Eines ist mit Blick auf das Thema Kind auch klar: Die Mehrheit der schwulen Eidgenossen (53 %) hält es für sehr wichtig, dass Homosexuelle grundsätzlich Kinder bekommen können, auch wenn sie das selbst für sich anders sehen. Begründet wird diese Einstellung mit dem Wunsch nach Gleichstellung, die auch im Bereich Familie politisch und gesellschaftlich vorangetrieben werden sollte.
Rund 60 Prozent der jungen Schwulen, die selbst Väter werden wollen, können sich dabei eine Adoption vorstellen, weitere rund 35 Prozent auch eine Leihmutterschaft. Etwa 80 Prozent wollen eine solche Regenbogenfamilie allerdings bestenfalls im Rahmen einer Liebesbeziehung mit einem anderen Mann erleben, nur jeder Dritte (33 %) könnte sich das auch als Co-Elternschaft vorstellen, beispielsweise zusammen mit einem lesbischen Paar.
Aktuell haben rund neun Prozent der Schwulen in der Schweiz bereits Kinder, der allergrößte Teil (61 %) aus früheren (teils heterosexuellen) Beziehungen gefolgt von Co-Elternschaften (14 %), Leihmutterschaften (9 %) und Adoptionen (3 %).
Die Ehe – bisher ein Modell für ältere Schwule
Direkt umgedreht mit Blick auf die Altersentwicklung bei Schwulen zeigt sich die Frage nach der gleichgeschlechtlichen Ehe, die in der Schweiz seit Juli 2022 möglich ist. Während unter den älteren Generationen ab 53 Jahren ( 30 %) sowie ab 63 Jahren (40 %) sehr viele schwule Männer inzwischen verheiratet sind oder in einer eingetragenen Partnerschaft leben, trifft das bei Jahrgängen ab 1991 oder jünger nur auf vier Prozent zu.