Eskalation in Österreich Debatte um englischen Schulstoff entbrannte an LGBTIQ+-Thema
Ein Englisch-Schulbuch für die 7. und 8. Schulstufe sorgt derzeit in Wien für Schlagzeilen – ausgelöst von einem einzelnen Elternteil, dessen Bedenken von der rechtspopulistischen FPÖ politisch unterstützt werden. Im Fokus stehen Themen wie gleichgeschlechtliche Familien, schwule Väter, Klimaschutz und die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen.
Problemfall "Schwule Väter"
Konkret kritisiert das Elternteil unter anderem eine Aufgabe, in der zwei schwule Männer ein Kind adoptieren, sowie Textpassagen über unfreundliche Österreicher. Auch die Darstellung von NGO-Aktivitäten sorgt für Unbehagen. Schulnahen Quellen zufolge handelt es sich um eine isolierte Kritik, die durch öffentliche Aufmerksamkeit deutlich an Gewicht gewonnen hat.
Politischer Rückhalt von Rechts
Die FPÖ unterstützt die Position des Elternteils: Familiensprecherin Ricarda Berger bezeichnet das Lehrwerk als „linksideologisches Erziehungsprogramm“. In einer Mitteilung wirft sie dem Verlag vor, „statt neutraler Themen einseitige Haltungsbotschaften“ zu vermitteln – insbesondere bei LGBTQ-, Klima- und Engagement-Inhalten. „Das ist politische Umpolung durch die Hintertür“, so Berger weiter. Sie verweist auf mehrere Seiten des Buches, darunter die Darstellung einer gleichgeschlechtlichen Familie und Texte über queerfeindliche Buchverbote in den USA.
Verwirrung über gefälschtes Statement
Parallel zur Kontroverse tauchte ein angebliches Statement der Schulleiterin auf – das sie jedoch klar zurückweist: „Das entsprechende Statement stammt nicht von mir. Es wurde fälschlicherweise unter meinem Namen von einer mir unbekannten E-Mail-Adresse verschickt“, erklärte sie gegenüber der Gratis-Zeitung Heute. Die Direktorin hat Anzeige gegen Unbekannt erstattet und die Bildungsdirektion informiert. „Die darin angeführten Inhalte entsprechen in keiner Weise meinen Überzeugungen oder meiner beruflichen Haltung. Ich weise diese Form der Desinformation und üblen Nachrede aufs Schärfste zurück“, fügte sie hinzu.