LGBTI*-Museum in den USA? Die amerikanische LGBTI*-Geschichte muss mehr denn je bewahrt werden
Es ist ein Langzeitprojekt der LGBTI*-Community in den USA – ein Museum für die LGBTI*-Geschichte Amerikas. Bereits seit 2013 wurde die Idee immer wieder vorangetrieben, andere Länder wie Großbritannien (Queer Britain) oder auch Deutschland (Schwules Museum) sind da bereits weiter. Selbst in Russland gab es kurzzeitig als Protest gegen die homophobe Regierung von Präsident Putin ein Gay-Museum. Wann ist dies also auch in den USA endlich möglich?
LGBTI*-Geschichte bewahren
In diesen Tagen wurden zwei neue Gesetzentwürfe eingebracht, die die Gründung eines nationalen Museums jetzt endlich vorantreiben sollen. Dahinter steht der offen schwule Demokrat Mark Pocan aus Wisconsin, der sich seit Jahren für LGBTI*-Rechte einsetzt. „Da unsere Community derzeit beispiellosen Angriffen und Versuchen, unsere Geschichte auszulöschen, ausgesetzt ist, müssen wir unsere Geschichten für zukünftige Generationen bewahren und schützen“, so Pocan in seiner Erklärung.
Erste Versuche scheiterten
Der erste Gesetzentwurf sieht die Einrichtung einer achtköpfigen Kommission vor, die sich aus Experten für Museumsplanung und LGBTI*-Forschung zusammensetzen soll. Geplant ist das Museum in Washington, D.C., angegliedert an das berühmte Smithsonian Institut. Bereits 2013 sammelten hier ehemalige Smithsonian-Forscher wie Tim Gold und sein Ehemann Mitchell Gold Geld für ein Museum, das die Geschichte der LGBTI*-Community darstellen sollte – schlussendlich scheiterte das Vorhaben aber.
Finanzierung und Durchführbarkeit
Um das Projekt mit dem Titel „National Museum of American LGBTQI+ History and Culture“ nun endlich wahrwerden zu lassen, muss die Kommission beiden Gesetzentwürfen zustimmen. Die Kommission würde dabei zuvor eine 18-monatige Studie in Auftrag geben, um so die Durchführbarkeit und Finanzierung der Einrichtung des Museums via Fundraising zu prüfen. Zudem sollen erste konkrete Planungen für den Bau des Museums vorgelegt werden.
Pocan zeigt sich hoffnungsvoll und erklärte weiter: "Erzählen wir diese Geschichten, die guten und die schlechten, und würdigen wir die vielen Beiträge, die die LGBTQI+-Community für diese Nation geleistet hat, mit einem Museum in Washington, D.C. - ich freue mich auf die Verabschiedung dieser Gesetze und darauf, dieses Museum in naher Zukunft zu besuchen.“