Homosexuelle und Kirche Hitzige Diskussionen rund um Reformpläne erwartet!
Heute startete die Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) in Wiesbaden – ein Kernthema dabei sind die Reformpläne, die eine Mehrheit der Bischöfe bereits beschlossen hat. Dazu zählen unter anderem Segnungen von Homosexuellen, die schrittweise bis 2026 landesweit umgesetzt werden sollen. Ein Streitthema, das sowohl in diesen Tagen wie aber auch vor allem dann bei der anstehenden Weltsynode im Oktober in Rom für reichlich verbalen Sprengstoff sorgen dürfte.
Reformpläne – ja oder nein?
Die schlussendlichen Beschlüsse des sogenannten Synodalen Weges, einem Verbund von kirchlichen Laien und Geistlichen, waren vielen in der LGBTI*-Community bei weitem nicht weit genug gegangen; auf eine neue Sexualmoral, eine Gleichstellung der Frau oder auch auf eine Ehe für Homosexuelle konnten sich die Bischöfe mehrheitlich nicht einigen.
Doch selbst die zarten ersten Schritte hin zu mehr Toleranz von Homosexuellen in der Kirche stoßen bereits auf radikalen Widerstand, auch aus den eigenen Reihen. Als die härtesten Kritiker zählen derzeit mehrere bayerische Bischöfe sowie Kölns Kardinal Rainer Maria Woelki, der keine Gelegenheit auszulassen scheint, um gegen Schwule und Lesben vorzugehen. Woelki ist dabei selbst nach wie vor verstrickt um mögliche Meineide rund um katholische Priester, die sich des sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen schuldig gemacht haben sollen – die Prozesse diesbezüglich laufen aktuell.
Vatikan fordert Gehorsam
Der Vatikan sowie auch Papst Franziskus selbst wiederum riefen die deutschen Bischöfe zu striktem Gehorsam auf und forderten, dass diese sämtliche Reformvorhaben sofort beenden, bis jetzt verhallte dies allerdings erfolglos. Die Mehrheit der deutschen Bischöfe sieht indes in einer radikalen Aufklärung der tausendfachen Fälle von sexuellem Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche und in Reformen gerade im Bereich Sexualität die einzige Möglichkeit, die stetig sinkenden Mitgliederzahlen vielleicht noch abzufedern. Bis Donnerstag beraten sich die Bischöfe erneut, bevor es dann Anfang Oktober direkt nach Rom geht.