Verlust von Vielfalt Wichtige Stiftungsgruppe beendet ab 2024 Arbeit in der EU
Es sind keine gute Nachrichten für Europa, speziell für all jene Länder, in denen LGBTI*-Menschen in den letzten Monaten und Jahren vermehrt gerade von Seiten der Regierung angegriffen werden: Die Stiftungsgruppe „Open Society Foundations“, eine der wichtigsten und größten Geldgeber zur Förderung von Vielfalt und Menschenrechten weltweit, fährt ab dem kommenden Jahr ihr Engagement in der Europäischen Union massiv zurück. LGBTI*-Organisationen blicken daher mit großer Sorge auf diese Entwicklungen, gerade im Hinblick auf Länder wie Ungarn, Polen oder auch jüngst Italien.
Macht Europa bereits genug für LGBTI*-Rechte?
Als Begründung erklärte die Open Society Foundation des amerikanisch-ungarischen Finanzinvestors George Soros gegenüber dem Radio Free Europe, dass die Europäische Union und die EU-Mitgliedstaaten inzwischen selbst viel Geld in soziale Bereiche wie Menschenrechte, Freiheit und Vielfalt investieren würden. Das stimmt zwar einerseits durchaus, verkennt aber die radikal entgegengesetzten Strömungen in Ländern mit LGBTI*-feindlichen Regierungen.
Wird Ungarns LGBTI*-Community im Stich gelassen?
So sieht auch der ungarische LGBTI*-Verband Háttér Society die neusten Entwicklungen sehr kritisch, wie Sprecher Peter Hanzli gegenüber Euronews erklärte: „Einerseits gibt es in der Europäischen Union unterschiedliche Haltungen, andererseits ist es eine Frage der Umsetzung.“
Genau daran hapere es seit Jahren insbesondere in Ungarn. „Und was die Demokratie selbst betrifft, die ist nicht nur in Ungarn, sondern auch in anderen EU-Mitgliedstaaten nicht in bester Verfassung“, so Hanzli weiter. Die Stiftungsgelder, die bisher für Projekte in der EU vorgesehen waren, sollen nun trotzdem ab 2024 in anderen Teilen der Welt eingesetzt werden.