Wer hat den Größten? Metastudie räumt mit zahlreichen Klischees zur Penisgröße auf
Es scheint bis heute ein Dauerbrenner-Thema zu sein, gerade auch in der schwulen Community: Wer hat den Größten? Gemeint ist tatsächlich der Penis. In einer neuen Metastudie (Länderdaten.info) wurden nun die Daten von zahlreichen Erhebungen der letzten Jahre erstmals zusammengenommen und zudem ins Verhältnis zur durchschnittlichen Körpergröße genommen – mit erstaunlichen Ergebnissen.
Deutschland liegt auf Platz 40
Auf dem ersten Platz landen demnach die Männer aus Ecuador, die mit durchschnittlich 17,61 Zentimetern im erigierten Zustand aufwarten können. Das ist insbesondere bemerkenswert, weil die durchschnittliche Körpergröße in dem Land nur bei 1,67 Metern liegt, kurzum: Der Penis der Herren aus Ecuador entspricht fast elf Prozent ihrer Körpergröße – das schaffte kein anderes Land.
Auf den dahinter folgenden Plätzen landen die Männer aus Kamerun, Bolivien, Sudan, Haiti, Senegal, Gambia und Kuba. Unter die Top-10 schafft es aus Europa nur ein Land und zwar die Niederlande. Mit Blick auf Europa geht es jeweils versetzt dann mit Frankreich, Italien und Schweden weiter. Deutschland landet auf dem vierzigsten Platz, eins davor stehen die Jungs aus Österreich. Die deutschen Herren weisen dabei eine durchschnittliche Erektion von 14,52 Zentimetern auf. Auf den drei letzten Plätzen finden sich dann die Jungs von den Philippinen sowie aus Myanmar und Kambodscha.
Körpergewicht und Alter
Wie immer bei solchen Ergebnissen darf natürlich auch über dies heftig diskutiert und gestritten werden. Interessant ist allerdings an der Metastudie durchaus noch, dass praktisch nie eine Relation zwischen Penisgröße und Body-Mass-Index festgestellt werden konnte – das Klischee, dass dickere Herren demnach vielleicht kleinere Penisse haben, stimmt nicht. Abgeschlossen seien die Forschungen in diesem Bereich allerdings noch nicht.
Ähnlich verhält es sich beim Thema Alter – seit Jahren zeigen medizinische Gutachten auf, dass mit zunehmendem Alter die Verkürzung der Kanäle im Penis, die für eine Erektion sorgen, auch zu einer Abnahme der Penisgröße führen kann, kurzum, der Penis kann im Alter kleiner werden. In der jüngsten Metastudie konnte interessanterweise allerdings auch hier kein Zusammenhang zwischen Alter und Penisgröße festgestellt werden.
Ein Blick genügt? Eher nicht!
Deutschland liegt mit seinen gut 14 Zentimetern dabei noch leicht über dem generellen Durchschnitt, dieser liegt bei rund 13,6 Zentimetern, rein mathematisch ist ein erigierter Penis damit etwa 1,5 Mal so groß wie der erschlaffte (Ø 9,3cm). Allerdings ist hier nur die Rede vom generellen Durchschnitt, worauf die Metastudie ausdrücklich hinweisen will: „In aller Regel kann man vom erschlafften Glied jedoch nur grob auf die erigierte Größe schließen. Hierzu werden oftmals die Begriffe des Fleisch- und Blutpenis angeführt. Gerade der Blutpenis ist im erschlafften Zustand kleiner. Bei einer Erektion strömt eine relativ große Menge Blut in die Schwellkörper und lässt ihn dadurch anwachsen. Der Fleischpenis ist bereits im Normalzustand recht groß und verändert überwiegend seine Härte, nicht aber die Länge. Diese Unterscheidung ist im Wesentlichen klimatisch bedingt. Circa 80 Prozent der Männer haben einen Blutpenis und leben überwiegend in kalten Regionen.“
Die Länge der Nase oder der Füße? Ein Indiz?
Und mit einem weiteren Klischee räumt die Metastudie auf – immer wieder wird behauptet, die Penisgröße lasse sich zum Beispiel anhand der Schuhgröße, der Länge des Zeigefingers oder auch der Länge der Nase schnell erkennen. Aussagekräftige Ergebnisse konnten in vierzig ausgewerteten Studien so gut wie nie ermittelt werden, lediglich eine iranische Studie aus dem Jahr 2006 will eine „minimale Korrelation“ erkannt haben. Kurzum, auch hier scheint der Mythos tatsächlich wohl nur ein Mythos zu sein.