Trump schreibt US-Geschichte Scott Bessent soll der neue US-Finanzminister werden – er wäre damit der ranghöchste offen Homosexuelle jemals in einer US-Regierung
Mit der Nominierung des Hedgefonds-Managers Scott Bessent als neuer US-Finanzminister schreibt Präsident Donald Trump Geschichte: Noch nie zuvor bekleidete dann ein offen homosexueller Mann ein so hohes Amt in der US-Regierung.
Wirtschaftsexperte für die Finanzen
Bei der Entscheidung dürfte es sich zudem um mehr als einen PR-Clou handeln, denn an der Börse sorgte die Nominierung bereits für Höchststände – viele Geschäftsleute trauen Bessent offenbar zu, die Staatsverschuldung in den USA zu reduzieren und die Wirtschaft zu stärken.
Der 62-jährige Amerikaner aus South Carolina fungierte während des Präsidentschaftswahlkampfes bereits als Wirtschaftsberater von Trump. Erstmals im November letzten Jahres hatte Trump Bessent als neuen Finanzminister ins Spiel gebracht – jetzt nominierte er ihn erneut. Bessent und sein Ehemann, der ehemalige Staatsanwalt von New York City, John Freeman, haben zwei Kinder und leben in einem rosafarbenen Herrenhaus namens „Pink Palace“ in Charleston, South Carolina. Er hat Hugenottische Vorfahren und ist ein enger persönlicher Freund von König Charles III.
Der Geschäftsmann gilt als Experte für globale Makroinvestitionen und hat aktuell gute Chancen, auch vom US-Senat akzeptiert zu werden. Bei der Anhörung durch den US-Kongress versprach Bessent ähnlich wie auch Trump bei seiner Amtseinführung den USA ein „Goldenes Zeitalter“. Der Finanzausschuss hat ihn bereits mit 16 zu 11 Stimmen bestätigt, final fehlt nur noch die Zustimmung des Senats. Als Hedgefonds-Manager war er in den letzten Jahrzehnten sehr erfolgreich, sein Privatvermögen wird auf mehr als eine Milliarde US-Dollar geschätzt.
Verhaltene Reaktionen
Die queeren Verbände in den USA wie beispielsweise GLAAD reagieren indes bisher eher zurückhaltend nach der Nominierung, zumeist gab es bisher keine Stellungnahme. Die Vorsitzende der queeren Lobby-Organisation Human Rights Campaign, Kelley Robinson, betonte kurz und knapp, es brauche „gleichstellungsfreundliche LGBTI*-Kandidaten und LGBTI*-Personen auf allen Ebenen der Regierung. Die LGBTI*-Community zählt auf LGBTI*-Nominierte wie Scott Bessent, die sich für die Community einsetzen.“
Im US- Präsidentenkabinett gab es bisher nur drei offen homosexuelle Personen: Verkehrsminister Pete Buttigieg, der ehemalige kommissarische Direktor der US-Nachrichtendienste, Richard Grenell, sowie der frühere kommissarische US-Handelsbeauftragte Demetrios Marantis.