Trauer um Diane Keaton Die US-Schauspielerin starb im Alter von 79 Jahren
US-Schauspielerin Diane Keaton ist am vergangenen Wochenende (11. Oktober) im Alter von 79 Jahren in Kalifornien verstorben. Die Amerikanerin mit dem einnehmenden Lächeln hatte eine große Fangemeinde in der Community, sie selbst indes sprach von ihrem „überraschend schwulen Publikum“.
Nähe zur Community
Berühmt geworden ist Keaton durch Rollen in Filmen wie Woody Allens „Der Stadtneurotiker“ in den 1970er Jahren, ausgezeichnet mit dem Golden Globe und dem Oscar. Unvergessen bleibt Keaton auch durch ihre eindringliche Schauspieldarbietung in den drei Filmen von „Der Pate“ an der Seite von Al Pacino. Seit den 1990er Jahren war die Vollblutschauspielerin in immer mehr Komödien zu sehen – die Community verfiel ihr spätestens mit „Der Club der Teufelinnen“ zusammen mit Bette Midler und Goldie Hawn. Keaton blieb zeitlebens selbstständig, heiratete nie, hatte aber Beziehungen mit Hollywoodstars wie Al Pacino oder Warren Beatty – auch das machte Eindruck unter ihren schwulen Fans. Endgültig die Herzen der Community eroberte sie mit „Die Familie Stone“, darin sagt sie als Mutter zu ihrem schwulen gehörlosen Sohn: „Ich liebe dich, und du bist normaler als jedes andere Arschloch an diesem Tisch.“
Schwule Jungs und Keaton
Zeitlebens bestechend war auch ihre Selbstironie, einmal witzelte sie, sie sei eine „Versagerin“, weil sie nie geheiratet habe – wie für Frauen ihrer Generationen üblich. In einem Interview vor fünf Jahren erklärte sie, sie sei besonders überwältigt von der Tatsache, dass „Der Club der Teufelinnen“ von 1996 bis heute ein zeitloser schwuler Kultklassiker geworden sei – inklusive der Hymne „You Don't Own Me“. So richtig erklären konnte sie sich selbst aber nicht, warum vor allem schwule Männer sie so sehr schätzen und verehren: „Vielleicht weil sie ihre Mutter lieben. Und ich sie an sie erinnere? Ich weiß es nicht! Aber ich weiß es sehr zu schätzen!“
Bei lesbischen Frauen indes wird seit Jahren ihr ikonischer Tomboy-Look gefeiert: „Ich gebe niemandem Tipps und ich nehme auch keine Tipps an. Denn für mich ist es einfach etwas, das mich interessiert, verstehen Sie, was ich meine? Ich suche mir aus, was mir gefällt; ich habe keinen Stylisten oder so etwas. Ich mache einfach mein Ding!“, so Keaton zu ihren Mode-Outfits.
Dabei betonte die Schauspielerin auch, welche wichtige Rolle Schwule und Lesben in ihrem Leben gespielt haben: „Ich hatte schon immer viele homosexuelle Freunde, sowohl Männer als auch Frauen, und das war einfach Teil meines Lebens. Ich lebte in New York, als ich zum ersten Mal Freundschaften mit Schwulen schloss, aber ich war mir dessen schon im Junior College bewusst und ich erinnere mich, dass ich 1964 auf einer Tournee mit ´Bye Bye Birdie´ war – der Junge, der damals die Hauptrolle spielte, war schwul und ich mochte ihn sehr. Er war ein Freund und auch sehr talentiert.“