Direkt zum Inhalt
Trauer um Diane Keaton

Trauer um Diane Keaton Die US-Schauspielerin starb im Alter von 79 Jahren

ms - 13.10.2025 - 09:30 Uhr
Loading audio player...

US-Schauspielerin Diane Keaton ist am vergangenen Wochenende (11. Oktober) im Alter von 79 Jahren in Kalifornien verstorben. Die Amerikanerin mit dem einnehmenden Lächeln hatte eine große Fangemeinde in der Community, sie selbst indes sprach von ihrem „überraschend schwulen Publikum“. 

Nähe zur Community 

Berühmt geworden ist Keaton durch Rollen in Filmen wie Woody Allens „Der Stadtneurotiker“ in den 1970er Jahren, ausgezeichnet mit dem Golden Globe und dem Oscar. Unvergessen bleibt Keaton auch durch ihre eindringliche Schauspieldarbietung in den drei Filmen von „Der Pate“ an der Seite von Al Pacino. Seit den 1990er Jahren war die Vollblutschauspielerin in immer mehr Komödien zu sehen – die Community verfiel ihr spätestens mit „Der Club der Teufelinnen“ zusammen mit Bette Midler und Goldie Hawn. Keaton blieb zeitlebens selbstständig, heiratete nie, hatte aber Beziehungen mit Hollywoodstars wie Al Pacino oder Warren Beatty – auch das machte Eindruck unter ihren schwulen Fans. Endgültig die Herzen der Community eroberte sie mit „Die Familie Stone“, darin sagt sie als Mutter zu ihrem schwulen gehörlosen Sohn: „Ich liebe dich, und du bist normaler als jedes andere Arschloch an diesem Tisch.“

Schwule Jungs und Keaton

Zeitlebens bestechend war auch ihre Selbstironie, einmal witzelte sie, sie sei eine „Versagerin“, weil sie nie geheiratet habe – wie für Frauen ihrer Generationen üblich. In einem Interview vor fünf Jahren erklärte sie, sie sei besonders überwältigt von der Tatsache, dass „Der Club der Teufelinnen“ von 1996 bis heute ein zeitloser schwuler Kultklassiker geworden sei – inklusive der Hymne „You Don't Own Me“. So richtig erklären konnte sie sich selbst aber nicht, warum vor allem schwule Männer sie so sehr schätzen und verehren: „Vielleicht weil sie ihre Mutter lieben. Und ich sie an sie erinnere? Ich weiß es nicht! Aber ich weiß es sehr zu schätzen!“

Bei lesbischen Frauen indes wird seit Jahren ihr ikonischer Tomboy-Look gefeiert: „Ich gebe niemandem Tipps und ich nehme auch keine Tipps an. Denn für mich ist es einfach etwas, das mich interessiert, verstehen Sie, was ich meine? Ich suche mir aus, was mir gefällt; ich habe keinen Stylisten oder so etwas. Ich mache einfach mein Ding!“, so Keaton zu ihren Mode-Outfits. 

Dabei betonte die Schauspielerin auch, welche wichtige Rolle Schwule und Lesben in ihrem Leben gespielt haben: „Ich hatte schon immer viele homosexuelle Freunde, sowohl Männer als auch Frauen, und das war einfach Teil meines Lebens. Ich lebte in New York, als ich zum ersten Mal Freundschaften mit Schwulen schloss, aber ich war mir dessen schon im Junior College bewusst und ich erinnere mich, dass ich 1964 auf einer Tournee mit ´Bye Bye Birdie´ war – der Junge, der damals die Hauptrolle spielte, war schwul und ich mochte ihn sehr. Er war ein Freund und auch sehr talentiert.“

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Nach Hakenkreuz-Skandal

AfD scheitert erneut

Der parteilose Daniel Born durfte nach dem Hakenkreuz-Eklat vor vier Monaten erneut über die Wahl von AfD-Vertreterinnen und -Vertretern abstimmen.
Rückschritt für Paare

Bruch mit Gleichbehandlungsregel

Der Gesetzesentwurf von Claudio Borghi, die Hinterbliebenenrente in zivilen Lebensgemeinschaften abzuschaffen, sorgt in Italien für große Debatten.
Kostenabwägung in der Medizin

Debatte zu Versorgungsethik

Die Frage, ob sehr alte Menschen weiterhin kostspielige Medikamente erhalten sollten, führte zu breitem Protest aus Kreisen des Patientenschutzes.
Trotz Fahndung unauffindbar

Debatte um Selbstbestimmungsgesetz

Nach zweieinhalb Monaten Fahndung bleibt Marla Svenja Liebich, die zuvor als Sven Liebich wegen Volksverhetzung verurteilt worden war, verschwunden.
Menschenrechtslage in Malawi

UN überprüft Schwulen-Verbot

Malawi in Ostafrika muss sich vor den Vereinten Nationen jetzt für die Schwulen-Verbote verantworten, die bis heute Haftstrafen von 14 Jahren vorsehen
Homo-Ehe in den USA

Der Kampf ist nicht vorbei

Der US-Supreme Court stärkte die Homo-Ehe in dieser Woche, doch christliche Hardliner betonten jetzt: Der Kampf ist noch lange nicht vorbei.
Flucht nach Argentinien

Genug von Putins Hass auf LGBTIQ+

Mehrere tausend homosexuelle und queere Russen sind 2025 nach Argentinien emigriert – ein Leben in ihrer Heimat scheint immer mehr unmöglich zu sein.