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Todesstrafe für Homosexuelle

Todesstrafe für Homosexuelle AIDS sei die Rache Gottes und Mord wäre die „effektivste Methode“ dagegen

ms - 17.03.2023 - 13:00 Uhr
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Ungeheuerliche Aussagen eines deutschen Baptistenpredigers sorgen in diesen Tagen nicht nur in Pforzheim für reichlich Gesprächsstoff. Der verantwortliche Prediger der Baptistenkirche „Zuverlässiges Wort“, ein Ableger der amerikanischen Baptistengemeinde „Faithful Word Baptist Church“ in Tempe, Arizona, fordert die Todesstrafe für Homosexuelle allgemein und explizit auch für HIV-positive Schwule.  

AIDS als Rache Gottes

Der betreffende Prediger Anselm Urban (25) bezieht sich dabei in einem Antwortschreiben an die Pforzheimer Zeitung, die über den Fall zuerst berichtete, auf die Passagen in der Bibel: „Ich und wir als Baptistenkirche glauben, dass Homos mit der Todesstrafe bestraft werden sollen aufgrund der eindeutigen Aussage in 3. Mose 20,13: ´Wenn ein Mann bei einem Mann liegt, als würde er bei einer Frau liegen, so haben sie beide einen Gräuel begangen, und sie sollen unbedingt getötet werden; ihr Blut sei auf ihnen!´ Da AIDS nunmal fast ausschließlich von Sodomitern übertragen wird, wäre die Umsetzung einer Todesstrafe für Homos die effektivste Methode, AIDS auszurotten. Wir sehen AIDS als Gottes Rache an Homos (…) und im weiteren Sinne an einer Gesellschaft, die Perverse und Gottes Feinde toleriert.“

„Tunten-Politik“ und Religionsfreiheit

Allerdings räumt Urban in seinem Schreiben dann doch ein, dass die Durchsetzung der Todesstrafe „selbstverständlich der Staat“ durchzuführen habe. Die Redaktion der Pforzheimer Zeitung wollte zudem von dem Prediger wissen, ob er nicht doch ein Spannungsfeld zwischen seinen Aussagen und der deutschen Gesetzgebung erkennen könne. Immerhin wurde Urban bereits aufgrund von nicht gesetzeskonformen Reden in Görlitz wegen Volksverhetzung, Beleidigung und öffentlicher Aufforderung zu Straftaten rechtskräftig zu einer Geldstrafe von insgesamt 1.020 Euro verurteilt.

„Da die Bundesrepublik Deutschland – zumindest auf dem Papier – ihren Bürgern Religionsfreiheit zusichert, sehe ich keinerlei ´Spannungsfeld´. Ein Spannungsfeld existiert vielmehr innerhalb der deutschen Gesetzgebung und ihrer von derzeitiger Tunten-Politik beeinflusster Interpretation, die die Religionsfreiheit einschränkt. Als Christ – und insbesondere als Prediger – ist es meine Aufgabe, kompromisslos zu Gottes Wort zu stehen. Soweit das nach aktueller Auslegung der Religionsfreiheit möglich ist, berufe ich mich gerne auf diese weltlich zugesicherte Freiheit (…) Ob es den Leuten gefällt oder nicht, ob es dem Staat gefällt oder nicht, bin ich aufgefordert, die gesamte Bibel zu predigen. Dementsprechend wird in der Baptistenkirche Zuverlässiges Wort weiterhin zuverlässig jeder Bibelvers gepredigt – ob das dann als ´nicht gesetzeskonforme Rede´ eingestuft wird, ist völlig irrelevant.“

Homos seien unvernünftige Tiere

Des Weiteren erklärt Urban auch, dass diese Verse der Bibel eigentlich für jeden Christen Gültigkeit haben müssten. Insofern stellt er weiter für sich fest: „Wir ordnen uns der Staatsgewalt unter, weil Gott es will – solange die jeweiligen weltlichen Gesetze uns nicht zu Sünde anhalten, das heißt gegen Ge- und Verbote der Bibel zu verstoßen. Denn die höchste Autorität hat die Bibel. Daher werde ich weiterhin meiner Aufgabe nachkommen und uneingeschränkt Sünden und auch einzelne Personen beim Namen nennen – ´Beleidigung´ hin oder her. Schließlich ist es die Bibel, die Homos als unvernünftige Tiere und Hunde bezeichnet.“ Laut eigener Aussage nehmen am Gottesdienst jeden Sonntag rund 300 Menschen in der Baptistenkirche in Pforzheim teil. Die Evangelische Kirche Pforzheim hat inzwischen indes die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.

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