Direkt zum Inhalt
Sicherheitslage CSD Nürnberg

Sicherheitslage CSD Nürnberg Das CSD-Team verstärkt das Sicherheitskonzept für die Pride Weeks

ms - 19.06.2025 - 12:00 Uhr
Loading audio player...

Die Pride Weeks in Nürnberg starten am 24. Juli und finden bei der Demonstration im August unter dem Motto "Nie wieder still!“ ihren Höhepunkt – zum 25-jährigen Jubiläum im vergangen Jahr kamen rund 13.000 Menschen, dieses Jahr wird mit noch mehr CSD-Teilnehmern gerechnet. Aufgrund der jüngsten Vorkommnisse wie beispielsweise in Regensburg hat das Pride-Team jetzt sein Sicherheitskonzept verstärkt. 

Jede Woche neue Übergriffe 

Gegenüber t-online erklärte Vorstandsvorsitzender Bastian Brauwer, dass für die Demo am 9. August jetzt zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden: „Es gibt keine konkrete Gefährdungslage. Aber wir sehen leider jede Woche neue Meldungen von Übergriffen auf queere Menschen.“ Nebst Angriffen aus dem rechten Spektrum komme es zudem zu religiös motivierten Anfeindungen, so Brauwer.

In Bayern sind die Fälle von Hasskriminalität in den letzten Jahren massiv angestiegen, teilweise hatten sie sich binnen eines Jahres verdoppelt. Für 2024 verzeichnete die bayerische LGBTIQ+-Fachstelle gegen Diskriminierung und Gewalt Strong! einen Anstieg um 26 Prozent. Wie landesweit wird auch im Freistaat davon ausgegangen, dass 90 Prozent aller Angriffe gar nicht erst publik gemacht werden. Dazu kommt: Die Attacken gerade im Umfeld von Pride-Paraden und CSDs werden immer gewalttätiger. Brauwer betonte dabei die Angriffe von Rechtsextremisten und spricht von „massiven Anfeindungen in einer Qualität, die wir uns vor zehn, fünfzehn Jahren nicht hätten vorstellen können.“ 

Schwierige Finanzlage

Wie bei vielen CSDs in diesem Jahr kämpft auch der Pride in Nürnberg mit einer schwierigen Finanzierungslage und fehlenden Sponsorengeldern – angesichts steigender Kosten bei der Sicherheit ein besonders schwerwiegendes Problem. Für dieses Jahr ist die Finanzierung zwar gesichert, so Brauwer, aber man werde sehen müssen, wie es weitergeht. Die Stadt selbst hilft im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten, betonte der CSD-Vorstand weiter. 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Grundgesetzschutz für LGBTIQ+

Berliner Initiative im Bundesrat

Die Initative zur Ergänzung des Grundgesetzes Artikel 3 um die "sexuelle Identität" war heute erneut Thema im Bundesrat.
Sichere Herkunftsstaaten

Neuer Gesetzentwurf von Dobrindt

Bundesinnenminister Dobrindt hat einen ersten Gesetzentwurf für ein schärferes Asylrecht und Änderungen bei den sicheren Herkunftsstaaten vorgelegt.
Selbstbestimmungsgesetz

Neue Regeln des Innenministeriums

Das Bundesinnenministerium will mehrere Gesetze ändern, sodass bei einem Personenstandswechsel alle Behörden über die Details informiert werden.
HIV-Versorgung in Deutschland

System-Kollaps in zehn Jahren?

Steht die Versorgung für HIV-Patienten durch Fachärzte bald vor dem Kollaps? Eine neue Studie warnt eindringlich vor den Entwicklungen bis 2035.
Warnung vor Rollback

Rückschritte in Großbritannien?

Keine Rechte für die Community sind wirklich sicher - mit dieser Warnung richtete sich jetzt der britische Verein Stonewall an LGBTIQ+-Menschen.
Streit um Aufnahmeprogramm

Amnesty pocht auf Menschenrechte

Amnesty International fordert jetzt vom Innenministerium, gefährdete Afghanen wie LGBTIQ+-Personen weiterhin aufzunehmen.
Hetze gegen die Community

Neue Hasstriaden bei der FPÖ

Die FPÖ in Österreich kann es nicht lassen: Jetzt hetzte ein Abgeordneter lauthals gegen die "Schweinereien" bei CSDs, die Kinder gefährden würden.
Absage an die Ehe für alle

Papst Leo XIV. bleibt beim Nein

Der Vatikan hat erneut bekräftigt: Papst Leo XIV. lehnt homosexuelle Handlungen und Ehen ab, sie seien weiterhin "wider die Natur".
Reform des Abstammungsrechts

Unterstützung von Stefanie Hubig

Bundesjustizministerin Stefanie Hubig hat sich für eine Reform des Abstammungsrechts ausgesprochen, um lesbische Paare rechtlich gleichzustellen.