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Schwule Nudisten retten Touristen

Schwule Nudisten als Retter Nackt und unbewaffnet retten zwei Schwule einem Touristen in San Francisco das Leben

ms - 17.07.2024 - 14:00 Uhr
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Die Story könnte aus einem schwulen Roman stammen, entspringt aber der Realität: Zwei schwule Nudisten haben im weltbekannten schwulen Castro-Viertel in San Francisco jetzt einem Touristen wahrscheinlich das Leben gerettet. 

Nackte Retter in der Not

Der Vorfall ereignete sich vor wenigen Tagen, festgehalten durch eine Überwachungskamera – inzwischen ist die Tat das große Gesprächsthema in der schwulen Community vor Ort. Das schwule Nudisten-Paar Pete Sferra und Lloyd Fishback kamen zufällig dazu, als ein Mann einen Touristen mit einer Lötlampe bedrohte und kurz darauf mehrfach brutal auf den Kopf des Urlaubers einschlug. 

Die beiden schwulen Männer sowie ein dritter Passant greifen sofort ein – einem gelingt es, dem Täter die Lötlampe zu entreißen, der zweite alarmiert im nächsten Geschäft die Polizei. Fishback stürzt sich direkt auf den Angreifer, damit dieser vom Touristen ablässt, der mit Händen über dem Kopf am Boden kauert. 

Dem schwulen Nudisten gelingt es dabei tatsächlich auch, den Täter zu Fall zu bringen, schlussendlich flüchtet der Räuber vom Ort des Geschehens. „Mein Freund Lloyd ist eigentlich ein ruhiger, respektvoller Typ, aber hier hat er keine Zeit verschwendet und den Kerl mit einem rechten Haken erwischt“, so Sferra gegenüber dem San Francisco Standard.

Gewaltbereiter Räuber

Die Polizei konnte den Angreifer bereits identifizieren, es handelt sich dabei um einen bereits aktenkundigen „mittelschweren Gewalttäter“, so Polizeichef Rafael Mandelma. Der Mann soll bereits mehrfach äußert brutal versucht haben, Touristen und Einheimische auszurauben. Außerdem soll er in einem Country Club im Castro randaliert, herumgeschrien und mit Gegenständen um sich geworfen haben. Der aggressive und gewaltbereite Mann stellt also durchaus eine Gefahr dar – der gerettete Tourist kann den beiden schwulen Männer in der Tat dankbar seien. Die beiden Nudisten beschrieben ihn rein äußerlich als „verrückten Piraten“.

Nudisten als Teil der Community

Sferra erklärte weiter gegenüber der Presse: „Wir hassen es, wenn Touristen so etwas erleben. Es würde uns allerdings freuen, wenn der Vorfall dazu führt, dass die Menschen Nudisten positiver sehen und dass dies dazu beiträgt, Nacktheit im Castro zu normalisieren. Im Laufe der Jahre haben wir versucht, der Nachbarschaft zu zeigen, dass wir ganz normale Leute sind  - wir haben eben nur eine entspannte Vorstellung davon, was wir anziehen sollten. Wir wollen einfach als gute Mitglieder der Community angesehen werden.“ 

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