Schweiz geht voran! Klare Mehrheit stimmt für ein landesweites Nein von Homo-Heilungen
Und sie bewegt sich doch – die Schweiz. Einige Jahre lang haben die Parlamentarier abgestritten, dass es sowas wie unseriöse Heilungsangebote für Homosexuelle überhaupt gäbe beziehungsweise, dass daraus ein massiver Schaden in der Schweiz entstehen würde. Studien von Organisationen wie Pink Cross hingegen sprachen von mindestens 14.000 homosexuellen Opfern im Land. Der Druck auf die Politik wurde dabei immer höher, jetzt endlich hat sich der Nationalrat für ein landesweites Verbot von Konversionstherapien ausgesprochen.
Klares Votum für ein Verbot
Die Schweiz war in den letzten Jahren dabei immer mehr zu einer Art von Konversionstherapie-Oase geworden, nachdem schrittweise die meisten Nachbarländer diese unseriösen Praktiken, zumeist angeboten von christlichen Organisationen, verboten hatten. Auch in Deutschland gibt es ein solches Verbot, allerdings bisher nur für Minderjährige. Diese Schweizer Oase will der Nationalrat nun ganz offensichtlich austrocknen, mit einem deutlichen Votum von 143 zu 37 Stimmen stimmten die Parlamentarier für das Verbot.
Damit ist nun offiziell der Bundesrat mit der Schaffung einer entsprechenden Strafnorm beauftragt, wobei nicht nur die unseriösen Therapien direkt, sondern auch Werbemaßnahmen sowie die Vermittlung von Konversionstherapien verboten werden sollen. Für den Bundesrat dürfte es keine leichte Aufgabe sein, immer wieder hatte die Schweizer Kammer erklärt, dass es hier keine Dringlichkeit gäbe und ein Gesetz schwer umsetzbar wäre.
Gut Ding will Weile haben
Bis es zu einem finalen Gesetz kommen wird, kann es natürlich noch etwas dauern, immerhin befinden wir uns in der Schweiz. Dem Bundesrat wurde allerdings nahegelegt, er möge sich bei der jetzt anstehenden Arbeit am Verbot von Konversionstherapien an bereits existierenden Bestimmungen der Nachbarländer orientieren.
Das landesweite Verbot wäre für die Gay-Community in der Schweiz ein großer Schritt nach vorne, bisher haben sich nur einzelne Kantone gegen die gefährlichen Therapieangebote ausgesprochen, sodass es beispielsweise für interessierte Eltern leicht war, ihr homosexuelles Kind einfach in einen benachbarten Landkreis bei einem solchen christlichen Heilungsangebot anzumelden. Wie wichtig hier ein klares Statement seitens der Schweizer Regierung ist, zeigen auch die jüngsten Studien zum Thema Suizid und Depressionen unter LGBTI*-Menschen – die Fallzahlen sind hier signifikant höher als in der durchschnittlichen Schweizer Bevölkerung.