Schöner fremder Mann Sängerin Connie Francis stirbt mit 87 Jahren in den USA
„Schöner fremder Mann“ oder auch „Die Liebe ist ein seltsames Spiel“ – Kultsongs, die bis heute auf keiner schwulen Schlagerparty fehlen dürfen. Gesungen von der amerikanischen Sängerin Connie Francis, die jetzt im Alter von 87 Jahren in ihrer Heimat, den USA, verstorben ist.
Verbündete der schwulen Community
Seit den späten 1950er Jahren feierte die Sängerin international Erfolge inklusive mehrerer Nummer-Eins-Hits auch in Deutschland, später wurde es ruhiger um sie, zuletzt trat sie in den 2010er Jahren live vor Publikum auf. Francis war dabei ein Multitalent und nahm ihre Songs in mehr als zehn Sprachen auf.
Daneben zeichnete sich die Musikerin auch als bedingungslose Unterstützerin der Gay-Community aus. So erklärte sie 2010 gegenüber dem Hotspots Magazine: „Was die schwule Community betrifft, so stehe ich 110 Prozent auf ihrer Seite; und seit Jahrzehnten gehören sie zu meinen treuesten Unterstützern. Tatsächlich sage ich bei meinen Konzerten, bevor ich ´Where the Boys Are´ singe: ´Meine Damen und Herren – jetzt kommt die schwule Nationalhymne. Ich habe eine sehr große Fangemeinde.“
Virales Comeback und Schicksalsschläge
Francis zeigte sich auch nach dem Ende ihrer beruflichen Karriere trotz gesundheitlicher Probleme immer wieder in der Öffentlichkeit und gab Interviews, zudem feierte sie unerwartet mit ihrem Song „Pretty Little Baby“ gerade einen virales TikTok-Comeback: „Ich fühle mich großartig und außer mir vor Freude, dass eine ganz neue Generation von Menschen jetzt mich und meine Musik kennen“, so Francis Anfang 2025 gegenüber der New York Times.
Die US-Sängerin machte in ihrem Leben allerdings auch schwere Zeiten durch, in den 1970er Jahren ging der musikalische Erfolg zurück. Dazu kamen Schicksalsschläge wie eine Vergewaltigung in einem New Yorker Hotel – die Musikerin verklagte später erfolgreich das Hotel wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrungen um mehrere Millionen US-Dollar. Dass die Liebe wahrlich ein „seltsames Spiel“ ist, belegte Francis leider auch selbst mit ihren vier gescheiterten Ehen. „Drei meiner Männer waren qualvoll, einer hat mich missbraucht“, sagte sie einmal zu diesem Teil ihres Privatlebens. Zuletzt erklärte sie in einem Interview, sie wolle mit 90 auf der Bühne sterben – das hat nicht ganz geklappt, doch trotzdem ist ihr Vermächtnis allgegenwertig, auch und gerade in der schwulen Community.