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Schock in England

Schock in England! 16-jähriges Trans-Mädchen wird im Park niedergestochen

ms - 15.02.2023 - 15:00 Uhr
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Der gewaltsame Tod der 16-jährigen Brianna Ghey schockt in diesen Tagen ganz England – das junge Trans-Mädchen war am Wochenende in der mittelenglischen Stadt Warrington in einem Park niedergestochen worden. Die Polizei vermutet ein Hassverbrechen, betont aber, dass auch anderweitige persönliche Motive ursächlich sein könnten. Die Ermittlungen dazu laufen. Ein Junge und ein Mädchen, beide im Alter von 15 Jahren, wurde als Tatverdächtige festgenommen.

Mahnwachen der LGBTI*-Community

In mehreren Städten wie London, Glasgow, Leeds, Liverpool und Bristol finden heute Abend Mahnwachen und Gedenkveranstaltungen statt. Ghey war in der LGBTI*-Community durch ihre Tanz- und Lippensynchronisationsvideos bei TikTok bekannt. In einem Statement erklärte ihre Familie inzwischen: „Sie war eine überlebensgroße Persönlichkeit, die bei allen, die ihr begegneten, einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Brianna war schön, geistreich und witzig. Brianna war stark, furchtlos und einzigartig.“ Zur Unterstützung der Familie hat eine GoFundMe-Kampagne bisher umgerechnet rund 100.000 Euro an Spenden eingesammelt. Im weiteren Verlauf spricht Gheys Familie auch von einer “allgemeinen Atmosphäre der Feindseligkeit“ in England.

Gewaltwelle gegenüber LGBTI*-Menschen

Das bestätigen auch die jüngsten Zahlen seitens der britischen Polizei. Mehrfach im letzten Jahr schlugen die Behörden bereits Alarm, weil die Gewalt gegenüber LGBTI*-Menschen in ganz Großbritannien dramatisch zunimmt. So stieg die Zahl der Hassverbrechen insgesamt binnen eines Jahres bis zum März 2022 um 26 Prozent in England und Wales an. Der Löwenanteil der Übergriffe ist rassistisch motiviert, gleich danach folgen Angriffe aufgrund der sexuellen Orientierung.

Die Hassverbrechen gegenüber Schwulen und Lesben stiegen binnen eines Jahres sogar um 41 Prozent an, insgesamt waren in Großbritannien so offiziell rund 26.200 Fälle gegenüber Homosexuellen zu verzeichnen. Insgesamt konnte die britische Polizei rund 156.000 Hassverbrechen dokumentieren. Zum Vergleich: In Deutschland wurden zuletzt 1.051 Fälle binnen eines Jahres gemeldet. An letzter Stelle bezüglich der Häufigkeit der Angriffe stehen in Großbritannien Übergriffe auf Trans-Personen, wenngleich die Fallzahlen auch hier binnen eines Jahres stark angestiegen sind.

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