Schlaganfall aus dem Nichts Die Gefahr für einen Infarkt stieg in der queeren Gen-Z zuletzt um 15 Prozent an
Eine neue Studie eines internationalen Forschungsteam hat nun in der Fachzeitschrift Lancet Neurology Untersuchungsergebnisse veröffentlicht, die als Warnung verstanden werden wollen: Immer mehr junge Menschen erleiden einen Schlaganfall. Die Mediziner sprechen von einer neuen Risikogruppe. Einige Risikofaktoren betreffen dabei insbesondere queere Menschen.
Anstieg von Schlaganfällen bei jungen Erwachsenen
Klassisch waren Schlaganfälle bisher vor allem bei Menschen über 70 Jahren bekannt – hier allerdings stagnieren die Fallzahlen beziehungsweise haben erfreulicherweise sogar leicht abgenommen. Die Gruppe der jungen Erwachsenen macht den Experten dagegen viel mehr Sorgen. „Man muss sich dringend bewusst machen, dass man in jedem Alter einen Schlaganfall erleiden kann“, so Studienautorin Omoye Imoisili, Internistin bei den US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC).
Während gesamtgesellschaftlich sogenannte kardiovaskuläre Sterbefälle, zu denen auch der Tod durch Schlaganfall gehört, seit Jahrzehnten immer weiter abgenommen haben, stagnieren sie seit 2015 wieder – und nehmen bei jungen Erwachsenen sogar zu. Konkret bedeutet das: Bei den 18- bis 44-Jährigen war ein Anstieg von 15 Prozent zu verzeichnen, bei den 45-64-Jährigen um 16 Prozent.
Blutdruck, Übergewicht, Stress
Schlaganfälle sind bis heute die dritthäufigste Todesursache der Welt: Im Schnitt wird weltweit jedes zehnte Leben durch einen Hirninfarkt beendet. Hinter der großen Frage nach dem Warum stehen noch viele Fragezeichen: Ein Aspekt könnten laut dem Expertenteam steigende Temperaturen durch den Klimawandel sein. Zudem neigen immer mehr Menschen zu Übergewicht. Dazu kommt die Hypertonie, also Bluthochdruck. Gerade letzterer wäre grundsätzlich leicht durch Medikamente in den Griff zu bekommen – dazu bedürfe es aber auch, dass Menschen regelmäßig ihren Blutdruck zuhause kontrollieren.
Daneben gibt es auch weitere Stressfaktoren, die von besonderer Bedeutung für Schlaganfälle sein können: Mobbing, Ängste und Depressionen. Alles drei Aspekte, unter denen vor allem auch junge LGBTIQ+-Menschen leiden. Die junge Generation-Z definiert sich inzwischen zu 22 Prozent in Deutschland als homo- sowie bisexuell oder queer. Sie könnten aufgrund besonders negativen Fällen von Hass und Anfeindung noch einmal mehr eine besondere Risikogruppe innerhalb der jungen Bevölkerung darstellen. Die gute Nachricht: Immer mehr Menschen überleben dank der modernen Medizin Schlaganfälle. Und mit regelmäßigen Checks lässt sich den Gefahren wirksam entgegengehen.