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Schießerei nach Pride

Schießerei nach Pride Zwei Jugendliche wurde in direkter Nähe des Stonewall Inn in New York niedergeschossen

ms - 30.06.2025 - 15:00 Uhr
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Am gestrigen Sonntag feierten rund 75.000 Teilnehmer und bis zu zwei Millionen Zuschauer den CSD in New York  –  es ist die größte Pride-Parade der USA. Stunden nach dem Ende der Feierlichkeiten schockt jetzt eine Nachricht die ganze LGBTIQ+-Community im Land: Zwei Jugendliche wurden nach dem Pride Marsch in der Nähe des Stonewall Inn angeschossen und  dabei schwer verletzt. 

Schießerei nahe Stonewall Inn

Der brutale Angriff ereignete sich am gestrigen Sonntagabend gegen 22 Uhr nachts direkt nach dem Ende der NYC Pride am Sheridan Square in Greenwich Village, in unmittelbarer Nähe zur berühmten Bar Stonewall Inn – jenem Ort, an dem sich die Community 1969 erstmals gegen die Polizeiwillkür wehrte, der Ursprung aller heutiger Pride-Paraden

Die Opfer sind nach ersten Informationen ein 16-jähriges Mädchen sowie ihre 17-jährige Freundin. Während die Ältere nach einem Schuss ins Bein inzwischen außer Lebensgefahr ist, kämpft die 16-Jährige offenbar nach wie vor um ihr Leben. Nach einer Schusswunde direkt am Kopf sei der Zustand noch immer kritisch, wie ein Sprecher der NYPD mitteilte. Noch sei es zu früh, eindeutig von einem Hassverbrechen gegen die Community auszugehen, so der Polizeisprecher weiter, aktuell laufen die Ermittlungen, die Polizei fahndet mit Nachdruck nach dem oder die Täter. Eine Pistole wurde am Tatort sichergestellt, konnte aber noch zu keiner Person zurückverfolgt werden. Bisher konnte auch kein Verdächtiger identifiziert werden. Laut Medienberichten von WABC ging dem versuchten Doppelmord möglicherweise ein Streit voraus, mit wem oder worüber ist unklar. 

Schock in der Community

Ein Pride-Teilnehmer ganz in der Nähe der Schießerei berichtete gegenüber der New York Post: "Die Gegend war den ganzen Tag über voll mit Menschen, und wir waren dabei, die Nacht durchzufeiern. Dann, ganz plötzlich hörten wir ´Bumm, Bumm, Bumm´, alle ducken sic, rannen in Deckung und fingen das Schreien an. Es herrschte das absolute Chaos."

New Yorks Bürgermeister Eric Adams erklärte in einer ersten Reaktion nach der Schießerei: „In einer Zeit, in der unsere Stadt sich freuen und die Mitglieder unserer vielfältigen LGBTIQ+-Community feiern sollte, sind Vorfälle wie dieser erschütternd!“ Und die Betreiber des Stonewall Inn selbst schrieben via X: „Heute Abend tragen wir die Opfer der Schießerei vor dem Stonewall Inn und ihre Familien in unseren Herzen.“ 

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