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Russlands absurder Kampf
Rubrik

Russlands absurder Kampf Russlands größter Bank drohen wegen Kinderbankkarte hohe Strafen

ms - 17.07.2024 - 11:00 Uhr

Russlands Kampf gegen die Gay-Community nimmt immer absurdere Formen an, nun haben die Behörde eine Bankkarte als Problemfall eingestuft, denn diese Verstoße gegen das Verbot von „Schwulenpropaganda“

Ein Problem-Einhorn

Mitglieder des Familien-, Frauen- und Kinderausschusses der Staatsduma forderten deswegen Russlands größten Kreditgeber, die Sberbank, nun auf, das Bild eines regenbogenfarbenen Einhorns von ihren Bankkarten für Kinder und Jugendliche umgehend zu entfernen.

Nebst dem Verbot der „Werbung für Homosexualität“ verstoße die Bankkarte auch gegen die als Terrororganisation eingestufte LGBTI*-Bewegung, denn „Regenbogensymbole“ seien generell eine Repräsentation davon. Das Schreiben ging direkt an den Chef der Bank, German Oskarovich. Angeblich sollen sich zuvor Eltern über das schwulenfreundliche Kartendesign empört haben.  

Bisher gibt die Bank die Karten für Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren mit sieben verschiedenen Motiven heraus, darunter ein tanzendes Einhorn mit Regenbogenmütze. Sollte die Bank der Aufforderung nicht umgehend nachkommen, drohen massive rechtliche Sanktionen und Strafzahlungen. 

Kampf gegen LGBTI*

So absurd das Vorgehen klingen mag, die russischen Behörden gehen in den letzten Monaten immer rabiater gegen jedwede Symbolik vor, die nur irgendwie mit der LGBTI*-Community in Verbindung gebracht werden könnte. Zuletzt sprachen sie Verbote gegen eine Animationsserie sowie gegen die größte Sprachlern-App Duolingo aus – das Unternehmen knickte schlussendlich ein und löschte alle Bezüge zu Homosexualität

Zuvor hatten sich homophobe Gruppen direkt bei der Regierung darüber beschwert, dass Duolingo „Sodomiten“ fördern und Kinder dadurch „traumatisieren“ würde. Die Spitze des Eisbergs scheint noch lange nicht erreicht zu sein – in diesem Frühjahr wurde auch eine Frau zu fünf Tagen Haft verurteilt, weil sie regenbogenfarbene Ohrringe getragen hatte. 

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