Kniefall vor Russland Kommunikationsbehörde verbietet Duolingo LGBTI*-Inhalte
Die weltweit meistbenutzte Sprachenlern-App Duolingo ist gegenüber Russland eingeknickt. Das US-Unternehmen mit rund einhundert Millionen Downloads jährlich (Stand 2022) löschte jetzt für den russischen Raum alle Verweise zum Thema Homosexualität und LGBTI*. Dem vorausgegangen war die eindringliche Drohung der russischen Kommunikationsaufsichtsbehörde, anderenfalls aufgrund von LGBTI*-Inhalten als „extremistische Gruppe“ eingestuft und damit gesperrt zu werden.
Breite Front gegen LGBTI*
Das Gesetz dazu trat zu Beginn des Jahres in Kraft und erlaubt es den Behörden seitdem neben dem bereits verschärften Anti-Homosexuellen-Gesetz zusätzlich gegen Unternehmen, Organisationen aber auch Privatpersonen vorzugehen, wenn sie durch eine Verbindung mit der LGBTI*-Community als extremistisch definiert werden – diese Einschätzung wiederum erfolgt zumeist willkürlich, die Richtlinien dazu sind je nach Fall ziemlich frei interpretierbar.
Seit Beginn des Jahres ist die russische Kommunikationsaufsichtsbehörde Roskomnadzor immer wieder gegen Unternehmen vorgegangen und verhängte auch Geldstrafen, beispielsweise gegen ein digitales Filmprotal.
Schadensbegrenzung bei Duolingo
Duolingo selbst versucht sich derweil in Schadenbegrenzung und ließ inzwischen erklären: „Wir unterstützen die Rechte von LGBTI* und glauben an die Normalisierung der Darstellung von LGBTI* in unseren Inhalten. Leider verbieten uns die lokalen Gesetze, bestimmte Inhalte in Russland aufzunehmen. Duolingo hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung auf der ganzen Welt zu erweitern, und wir setzen uns dafür ein, den Zugang zu unserem Produkt überall dort aufrechtzuerhalten, wo dies legal ist.“