Direkt zum Inhalt
Rennen ums Weiße Haus

Rennen ums Weiße Haus Floridas Gouverneur positioniert sich gegen Donald Trump

ms - 19.05.2023 - 15:00 Uhr
Loading audio player...

Lange wurde es vermutet, nun scheint es Fakt zu werden – Floridas Gouverneur Ron DeSantis wird in den nächsten Tagen oder Wochen nach Angaben mehrerer US-Medien höchstwahrscheinlich seine Kandidatur für die US-Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr verkünden. Schon jetzt gilt er als stärkster Konkurrent von Ex-Präsident Donald Trump. Wer am Ende für die Republikaner ins Rennen um das Weiße Haus geht, ist noch ungewiss – DeSantis werden große Chancen eingeräumt, der Top-Kandidat seiner Partei zu werden, auch wenn aktuell in den Umfragen noch Trump vorne liegt. Damit positioniert sich ein Mann für das mächtigste Amt Amerikas, der in den letzten Jahren immer wieder gezielt die LGBTI*-Community angegriffen hat.

Breiter Angriff gegen LGBTI*

Berühmt-berüchtigt wurde bereits sein, im vergangenen Juli in Kraft getretenes „Don´t Say Gay“-Gesetz, welches Themen rund um Homosexualität und LGBTI* an Grundschulen verbietet. In diesem Frühjahr hatte DeSantis das Gesetz noch einmal verschärft und auf alle Schulen im Sunshine-State ausweiten lassen. Gleichzeitig unterschrieb er erst vor wenigen Tagen ein neues Gesetzesvorhaben, das es Ärzten und medizinischem Fachpersonal künftig erlaubt, homosexuelle oder queere Patienten abzulehnen, wenn diese den religiösen oder moralischen Wertvorstellungen der Medizinier widersprechen. Noch immer befindet er sich zudem auch im Dauerstreit mit dem Weltkonzern Disney, seitdem dieser im vergangenen Jahr die LGBTI*-Community vergeblich gegen das „Don´t Say Gay“-Gesetz unterstützt hatte. 

Kinder künftig in Gewahrsam des Staates?

Ende dieser Woche bekräftigte der 44-Jährige erst: „Während die Welt verrückt wird, ist Florida ein Hort der Vernunft und eine Zitadelle der Normalität.“ Der Republikaner stellt sich dabei auch gegen die Verabreichung von Hormonen oder Pubertätsblockern an Jugendliche und warnt vor möglichen Operationen – allesamt hält er die Herangehensweise bei Minderjährigen hierbei für „irreversibel und falsch“. Dabei plant DeSantis ein neues Gesetzesvorhaben, das es staatlichen Behörden künftig erlauben soll, Kinder, die jetzt oder in Zukunft geschlechtsangleichende Behandlungen erhalten, vorübergehend in Gewahrsam zu nehmen.

Das „Toilettengesetz“ kommt!

Bereits verabschiedet in diesen Tagen hat der Gouverneur eine neue Richtlinie, die es Personen an öffentlichen Schulen, Universitäten, Parks, Gefängnissen und anderen Regierungsgebäuden untersagt, Toilettenräume zu benutzen, die nicht ihrem biologischen Geschlecht entsprechen. Strafen sind allerdings nur dann vorgesehen, wenn eine Person auch nach Aufforderung den Toilettenbereich nicht freiwillig verlässt. In der Gesamtheit hält die LGBTI*-Organisation Equality Florida fest: "DeSantis hat das größte Paket von Anti-LGBTQ-Gesetzen in einer einzigen Legislaturperiode in der Geschichte des Staates unterzeichnet. Dies ist ein totaler Angriff auf die Freiheit. DeSantis sieht Freiheit nicht als einen Wert, der es wert ist, verteidigt zu werden, er sieht sie als Wahlkampfslogan für seine Bewerbung um das Weiße Haus.“

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Ein Jahr SBGG in Deutschland

Bilanz von LSVD+ und vier Vereinen

Der LSVD+ und vier weitere Verbände ziehen eine erste Bilanz nach einem Jahr Selbstbestimmungsgesetz - das Ende der Arbeit sei noch nicht erreicht.
Gesetze gegen LGBTIQ+-Rechte

2.000 Gesetzvorhaben in zwei Jahren

Der älteste queere US-Rechtsverein Lambda Legal kämpft derzeit an vielen Fronten gegen LGBTIQ+-feindliche Gesetze und ruft zu mehr Zusammenhalt auf.
Kritik an Unionsspitze

Konkrete Lösungen gegen Hetze

SPDqueer hat Bundeskanzler Merz, Unionschef Spahn und Bundestagspräsidentin Klöckner scharf kritisiert und fordert ein Ende des Kulturkampfes.
Widerstand gegen Pride-Flagge

Staatsbedienstete üben Kritik

2022 erlaubte Ex-Innenministerin Faeser Regenbogenflaggen an allen Dienstgebäuden. Mitarbeiter des Bundesinnenministerium fordern eine Neuregelung.
Gefängnisstrafe wegen Pride

Ungarn geht gegen CSD-Chef vor

Mit einem cleveren Schachzug konnte der Pride im ungarischen Pécs im Oktober stattfinden. Nun droht dem Hauptverantwortlichen trotzdem eine Haftstrafe
LGBTIQ+-Menschen am Limit

Hungersnöte in der Community

Schockzahlen aus den USA: 15% der LGBTIQ+-Amerikaner leiden Hunger und überleben nur durch Lebensmittelzuschüsse, in Summe 2,1 Millionen Menschen.
Angst vorm Regenbogen

TikTok-Star flieht aus Dänemark

Dänemarks erfolgreichste Influencerin Salma Naddaf ist zurück in ihrer Heimat Syrien. Sie floh vor den Regenbogenflaggen an den Schulen ihrer Kinder.
Neue Gedenkstätte in Berlin

Besonderer Ort im Herzen der Stadt

In Berlin entsteht die erste Grab- und Gedenkstätte für queere Menschen, nun wurden die Pläne vorgestellt. Im Mittelpunkt steht ein Stein mit Küssen.
Wahl in den Niederlanden

Linksliberale sind die Gewinner

Islamkritiker Wilders wurde bei der Parlamentswahl abgestraft, neuer Regierungschef der Niederlande könnte der schwule linksliberale Rob Jetten werden