Direkt zum Inhalt
Rekordspendensumme für LGBTIQ+

Rekordspendensumme für LGBTIQ+ Einzelpersonen spendeten dreistellige Millionensumme für den juristischen Kampf gegen Anti-LGBTIQ+-Gesetze

ms - 11.06.2025 - 11:00 Uhr
Loading audio player...

Freude bei Lambda Legal: Die queere US-Organisation hat 285 Millionen US-Dollar an Spenden gesammelt, um verstärkt für LGBTIQ+-Rechte in den USA zu kämpfen. Die Kampagne startete vor drei Jahren und hat ihr Ziel um mehr als 100 Millionen übertroffen. Es ist die größte Spendenkampagne in der Geschichte des Vereins, der inzwischen seit 51 Jahren existiert. 

Politische Machtdemonstration 

Unter dem Motto „Unstoppable Future“ wurde die Aktion bereits vor dem Wahlsieg von Donald Trump gestartet, zu einer Zeit, als absehbar schien, wohin sich das Land in den kommenden Jahren entwickeln könnte, so Lambda. Die jetzt gesammelte Spendensumme helfe dabei nicht nur massiv, juristisch gegen diverse Anti-LGBTIQ+-Gesetze in den USA vorzugehen, sondern sei auch eine „überwältigende finanzielle und politische Machtdemonstration in einer Zeit, in der die Rechte von LGBTIQ+ und HIV-Infizierten wieder einmal koordinierten Angriffen ausgesetzt sind.“ 

Spenden von Einzelpersonen

Kevin Jennings, Geschäftsführer von Lambda Legal, sagte: „Mit dieser Kampagne haben die LGBTIQ+-Community und unsere Verbündeten unseren Gegnern gesagt: 'Wir werden nicht zurückweichen!'“ Dabei betonte Jennings eine weitere Besonderheit: „Diese Kampagne wurde von Einzelpersonen getragen – 95 Prozent der Spenden kamen von Einzelpersonen. Es waren keine Stiftungen, keine Unternehmen und keine Anwaltskanzleien.“ Siebzehn Einzelspender hätten dabei jeweils eine Million Dollar oder mehr in bar gespendet. Die größte Summe in Höhe von 25 Millionen US-Dollar kam vom Kathryn G. Graham Trust, einer Organisation, die sich für Frauenrechte und LGBTIQ+ einsetzt. Dabei betonte Jennings, dass es nach der Wiederwahl von Donald Trump im November letzten Jahres einen massiven Anstieg der Spenden gegeben habe. 

Die Judikative als letzte Rettung

Jennings bekräftigte zudem, wie wichtig jetzt der juristische Kampf für die Community ist: „Wir haben die Kontrolle über zwei von drei Zweigen der Regierung verloren – die Exekutive und die Legislative. Die einzige Hoffnung ist jetzt die Judikative“. Lambda führt derzeit sechs aktive Klagen gegen die Trump-Administration und plant, weitere einzureichen – ein erster Sieg wurde bereits diese Woche errungen. Deswegen werden die finanziellen Mittel nun maßgeblich dafür verwendet, das juristische Team des Vereins von 36 auf 51 Anwälte zu vergrößern. Außerdem werden mit dem Geld auch öffentliche Bildungsprogramme und der LGBTIQ+ Legal Help Desk finanziert – die einzige Beratungsstelle für queere Menschen in juristischen Belangen in den USA.

Jennings blickt hoffnungsvoll in die Zukunft und ergänzte dazu abschließend: „Wir werden nicht jeden Kampf gewinnen. Aber wir werden jeden Kampf kämpfen. Wir werden einige gewinnen, wir werden einige verlieren, aber wir werden weiterkämpfen. Wir haben keine endgültige Niederlage erlitten. Wir haben einen Rückschlag erlitten. Lambda Legal ist nicht länger nur eine juristische Organisation, sondern wir bringen jetzt die Hoffnung zurück in die Community. Das ultimative Ziel der Gegenseite ist es, uns dauerhaft das Gefühl der Hoffnungslosigkeit zu geben. Dass es nichts gibt, was wir tun können. Das werden wir nicht zulassen!“

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.
Rollback in Arlington

Ende bei Antidiskriminierungsschutz

Die erste Stadt in den USA, Arlington, hat jetzt die LGBTIQ+-Antidiskriminierungsgesetze aufgehoben. Eine Entwicklung mit landesweiter Signalwirkung.
Homosexuelle als Bedrohung

Neue Stigmata in Malaysia

Der größte islamische Jugendverein in Malaysia erklärte homosexuelle Menschen zur Bedrohung und fordert weitere Restriktionen gegen die Community.
Asyl für queere Flüchtlinge

Neues Zentrum in Amsterdam

In Amsterdam soll ein neues Asylzentrum nur für queere Flüchtlinge und alleinstehende Frauen entstehen.
Kontenlöschungen bei Meta

Queere Gruppen und Frauen betroffen

Meta steht massiv in der Kritik, zahlreiche Konten mit queeren Inhalten sowie zu Frauenrechten und Abtreibung gelöscht oder stark zensiert zu haben.
Neue Diskriminierung

Keine HIV-positiven US-Soldaten

Das US-Verteidigungsministerium will HIV-positive Soldaten entlassen. Ob das gelingt, ist derzeit Gegenstand einer juristischen Auseinandersetzung.
Klage gegen Erzbistum Köln

Vorwurf von sexuellem Missbrauch

Ein 70-jähriger Mann hat jetzt das Erzbistum Köln wegen mehrfachem sexuellen Missbrauch in seiner Jugend auf eine Million Euro Schmerzensgeld verklagt
Hassdelikt: Polizei ermittelt

Ein gezielter Tritt gegenLGBTIQ+

Ein Postbote in Belfast wurde entlassen, weil er einen Gartenwichtel in Regenbogenfarben samt Pride-Flagge mutwillig umstieß.