Rekord im Fußball LGBTI*-Verein fordert Gleichberechtigung für LGBTI*-Fußballerinnen
Eine der größten LGBTI*-Organisationen der USA, GLAAD, hat sich jetzt mit froher Kunde gemeldet – mit Blick auf die aktuell laufende FIFA Frauenfußball-Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland stellte der Verband fest, dass noch nie so viele geoutete LGBTI*-Menschen an einer solchen Weltmeisterschaft teilgenommen hätten – offiziell gibt es 91 LGBTI*-Sportlerinnen bei der Frauenfußball-WM, so GLAAD.
Mehr Akzeptanz im Profisport
„Dies ist ein Rekordwert im Vergleich zu früheren FIFA-Turnieren. Während die Anzahl der Teams um ein Drittel gestiegen ist, zeigt der enorme Anstieg ein deutliches Wachstum der Akzeptanz der LGBTI*-Beteiligung im Sport“, so GLAAD weiter. 40 Prozent allein der australischen Mannschaft gehörten so der LGBTI*-Community an. Auch in Brasilien, Irland und der Schweiz gibt es eine beträchtliche Anzahl offener LGBTI*-Sportlerinnen, im amerikanischen Team sind drei LGBTI*-Frauen mit dabei.
FIFA bleibt beim Nein zur One-Love-Binde
Dabei wendet sich die Organisation auch mit einer politischen Botschaft an die Welt – noch immer leide der Frauensport an der ungleichen Bezahlung, fehlenden Ressourcen und auch sexuellem Missbrauch. Zudem zeige sich die FIFA auch wie zuletzt bei der Fußballweltmeisterschaft der Männer im vergangenen Jahr in Katar unnachgiebig, wenn es um bestimmte politische Statements für die LGBTI*-Community geht – GLAADs Präsidentin Sarah Kate Ellis kritisiert das scharf: „Wie bei der Männer-WM 2022 in Katar ist es den Sportlern verboten, den Regenbogen und die One-Love-Armbinde zu tragen, um ihre Unterstützung für die LGBTI*-Gemeinschaft zu zeigen. Außerdem riskieren Mannschaften, die gegen diese Regel verstoßen, eine gelbe Karte zu bekommen.“
FIFA erlaubt acht neue Armbinden
Ende Juni kündigte die FIFA allerdings acht alternative Armbinden an, die die Sportler zur Unterstützung verschiedener Anliegen tragen können, darunter die Armbinde „Unite for Inclusion“ und die Armbinde „Unite for Gender Equality“ – die Armbinde „Unite for Inclusion“ hat die gleichen Farben wie die umstrittene One-Love-Armbinde, wobei konkret die Farben der panssexuellen Flagge verwendet werden würden, um so „alle Geschlechtsidentitäten beziehungsweise sexuellen Orientierungen“ darzustellen. Richtig zufrieden zeigte sich GLAAD davon allerdings nicht. Die lesbische Sportlerin Sam Kerr, gleichzeitig auch österreichischer Mannschaftskapitän, erklärte daraufhin, dass ihr Team gerne die One-Love-Binde tragen würde, sich aber an die FIFA-Regeln halten werde, um keine Strafe zu erhalten.