Psychische Erkrankungen Besonders stark sind LGBTI*-Jugendliche betroffen!
Psychische Erkrankungen waren 2021 die häufigste Ursache für Krankenhausbehandlungen von 10- bis 17-Jährigen in Deutschland – das ergibt sich aus der neuen Datenlage des Statistischen Bundesamtes. Knapp 81.000 der rund 428.000 minderjährigen Krankenhauspatienten wurden aufgrund dessen stationär behandelt. Konkrete Auswertungen mit Blick auf LGBTI*-Jugendliche wurden seitens des Bundesamtes nicht veröffentlicht, allerdings zeigt sich in Verbindung mit der DIW Studie ebenfalls aus dem Jahr 2021, dass LGBTI*-Menschen in Deutschland fast dreimal häufiger an Depressionen leiden als die restliche Bevölkerung.
Psychische Erkrankungen steigen weiter an!
Zudem definieren sich in der Gruppe der 10- bis 17-Jährigen in Deutschland aktuell 22 Prozent als Mitglied der LGBTI*-Community (Ipsos Studie 2023), sodass auch anderweitig die begründete Vermutung besteht, dass unter den 81.000 Fällen von psychischen Erkrankungen mit Krankenhausbehandlungen viele LGBTI*-Jugendliche inkludiert sind.
Jede fünfte Krankenhausbehandlung (19%) in dieser Altersgruppe geht inzwischen auf eine psychische Erkrankungen zurück. Zum Vergleich: Bei Erwachsenen ab 18 Jahren machte die Diagnose nur 6 Prozent der insgesamt rund fünfzehn Millionen Krankenhausbehandlungen aus. Dabei hält das Statistische Bundesamt weiter fest: „Der Anteil von Behandlungen wegen psychischer Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen steigt kontinuierlich!“
Mädchen häufiger betroffen als Jungen
Mit Blick auf die Geschlechter zeigt sich, dass Mädchen häufiger aufgrund von psychischen Erkrankungen stationär behandelt werden müssen als Jungen. Während bei Mädchen im Jahr 2021 knapp ein Viertel (24%) der Behandlungsfälle auf diese Diagnose entfiel, waren es bei den Jungen 13 Prozent. Nach psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen waren Verletzungen und Vergiftungen (ebenfalls fast 19 %) 2021 der zweithäufigste Grund für einen Klinikaufenthalt von Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 17 Jahren.
Hier gibt es Hilfe
Die Berichterstattung über Depressionen und psychische Erkrankungen ist ein überaus sensibles Thema. Wenn es dir nicht gut geht, versuche mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch eine Vielzahl von Hilfsangeboten, bei denen du dich melden kannst. Die Telefonseelsorge ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Die Telefonnummern sind 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222.
Mit Beratung steht dir auch der Coming Out Verein via Messenger oder E-Mail unter www.coming-out-day.de zur Seite. Weiterhin gibt es von der Telefonseelsorge das Angebot eines Hilfe-Chats. Außerdem gibt es die Möglichkeit einer E-Mail-Beratung. Die Anmeldung erfolgt – ebenfalls anonym und kostenlos – auf der Webseite. Informationen findest du unter: www.telefonseelsorge.de