Prozessbeginn in Hamburg Ein Vater soll seinen 15-jährigen Sohn für Sex an einen Priester verkauft haben
Heute beginnt am Landgericht in Hamburg ein Prozess, der landesweit erschüttert: Ein 47-jähriger Vater soll seinen damals 15-jährigen Sohn als Callboy angeboten und zu Sex mit Männern gezwungen haben – einer der Kunden war demnach ein Priester.
Sohn zum Sex gezwungen
Die Vorfälle sollen sich über einen Zeitraum von vier Monaten im Jahr 2022 zugetragen haben. Die Anklage lautet auf besonders schwere Zwangsprostitution in Tateinheit mit Zuhälterei sowie sexuelle Nötigung und sexuellen Missbrauch Schutzbefohlener. Das erste Mal bot der Vater seinen Sohn laut Staatsanwaltschaft einem Pastor für 2.800 Euro an. Als sich der 15-Jährige zunächst weigerte, Sex mit dem Priester zu haben, sollen sowohl der Vater wie auch der Geistliche massiv auf ihn eingewirkt haben.
Der Vater habe ihm dabei mit „großen Konsequenzen“ und mit konkreter Gewalt gedroht – solange, bis der Teenager gezwungenermaßen einwilligte. Offenbar durch diesen Vorfall ermutigt, bot der Vater seinen Sohn dann auch anderen Männer über einen Online-Escort-Service an. Insgesamt soll es so zu fünf weiteren Treffen mit Sex gekommen sein, darunter noch zwei weitere Male mit dem Priester.
Pastor suspendiert
Der betreffende Geistliche wurde inzwischen von der Nordkirche suspendiert, nachdem die Vorwürfe bekannt geworden waren. Gegen ihn wurde ein Disziplinarverfahren eingeleitet, zudem wird der Priester in einem gesonderten Verfahren vor Gericht stehen – abseits des heute startenden Prozesses gegen den Vater.