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Warum in Berlin nun kein einfacher Regenbogen mehr weht

„Progressive Pride Flag“ Warum in Berlin nun kein einfacher Regenbogen mehr weht

co - 18.05.2022 - 12:00 Uhr
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In dieser Woche weht vor der Senatsverwaltung für Justiz, Vielfalt und Antidiskriminierung erstmals die neue „Progressive Pride Flag“. Neben dem invertierten sechsfarbigen Regenbogen der klassischen Pride-Flagge der 1970er zeigt sie fünf zusätzliche Farben in einem von links kommenden Dreieck. Von innen nach außen besteht dieses aus den Farben Weiß, Rosa, Hellblau, Braun und Schwarz. Die ersten drei Farben entstammen der trans* Flagge. Die letzten beiden stehen für queere Schwarze und People of Color. 

Pride für alle

Erfunden wurde die „Progressive Pride Flag“ laut der Berliner Zeitung 2018 von der nicht-binären US-amerikanischen Person Daniel Quasar. Die neue Farbzusammenstellung sollte die Vielfalt innerhalb der LGBTI*-Community explizit sichtbar machen. Denn wer Schwarz und queer ist, macht andere Erfahrungen als zum Beispiel weiße Homosexuelle. Quasar veröffentlichte einen Entwurf der Flagge in den sozialen Medien. Der Post verbreitete sich rasch über die gesamte Welt. Zahlreiche Menschen wollten das Design kommerziell nutzen, und die LGBTI*-Community hissten es bei Veranstaltungen. 2021 zeigte „RuPaul’s Drag Race“ die neue Flagge im Fernsehen.

Es gibt noch viel zu tun

Noch immer steht auf Homosexualität und eine vom bei der Geburt zugeordneten Geschlecht abweichende Identität vielerorts die Todesstrafe. Doch auch dort, wo alle Menschen auf dem Papier gleiche Rechte haben, herrscht nicht automatisch Gleichberechtigung. 

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