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Prävention für mehr Gesundheit

Prävention für mehr Gesundheit RKI betont die Wichtigkeit von Prävention – gerade auch für die Gay-Community!

ms - 17.03.2023 - 10:00 Uhr
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Prävention ist das Schlagwort beim diesjährigen Tag des Gesundheitsamtes am 19. März – passenderweise ein Sonntag, an dem Gesundheitsämter geschlossen sind. Das Anliegen ist indes in der Tat aber natürlich trotzdem ein besonders wichtiges, gerade auch für die Gay-Community. Mit Blick auf Präventionsmöglichkeiten beispielsweise gegen Geschlechtskrankheiten aber auch gegen die Affenpocken, zeigt sich, dass gerade bei Homosexuellen und queere Menschen noch ein Nachholbedarf sichtbar wird.

Mehr Einsatz für die PrEP

Nach wie vor ist die Versorgung mit der PrEP flächendeckend in Deutschland nicht gegeben, die speziellen Anforderungen und zusätzlichen Ausbildungsverpflichtungen schrecken die meisten Ärzte gerade im kleinstädtischen und ländlichen Bereich oftmals ab, sich darauf zu qualifizieren. Für viele Ärzte vor Ort scheint sich dieser zeit- und kostenintensive Schritt schlicht nicht zu lohnen bei der kalkulierten möglichen Nachfrage. Kurzum, es gibt deutlich mehr schwule Männer in den großen Städten als im ländlichen Raum. Das Problem dabei: All jene Homosexuellen, die sich trotzdem gerne mit der PrEP schützen wollen würden, gehen leer aus. Weite Anreisewege zu Schwerpunktpraxen in Ballungszentren schrecken sie ab und verhindern selbst bei Therapiebeginn oftmals keine stringente und durchgehende Behandlung.

Siegeszug der Geschlechtskrankheiten

Geschlechtskrankheiten wie Syphilis breiten sich indes gerade auch in der Gay-Community wieder vermehrt aus, zuletzt schwankten hier die Zahlen. Der Höhepunkt mit rund 8.000 Fällen im Jahr wurde 2019 verzeichnet, daraufhin war bis 2022 zwar ein Rückgang zu vermelden, allerdings wohlweislich auch aufgrund stark verminderter Kontaktmöglichkeiten durch die Corona-Pandemie. Die Epizentren der bakteriellen Erkrankung sind Berlin und Hamburg. Auch die Anzahl anderer übertragbarer Infektionen wie Gonorrhö (Tripper), Hepatitis B und Chlamydien nahmen stark zu, einzig die HIV-Neuinfektionen stabilisierten sich. Deutschland liegt damit im Trend wie ganz Europa, mehr als 500.000 Menschen stecken sich hier jährlich mit einer Geschlechtskrankheit (STI) an, die stärksten Zuwächse von fast 90 Prozent sind bei den 15 bis 49-jährigen Menschen zu verzeichnen.

Erkrankungen vermeiden

Prävention und Gesundheitsförderung sind also nicht nur einfach wichtige Themen, sie müssen auch von allen Seiten mit mehr Ernsthaftigkeit behandelt werden. Das Robert Koch-Institut setzt daher genau diese beiden Schwerpunkte auch zum Tag des Gesundheitsamtes und will damit auch die Position der rund 400 Gesundheitsämter in Deutschland stärken. „Prävention umfasst alle Aktivitäten, die Erkrankungen vermeiden, verzögern oder weniger wahrscheinlich machen. Gesundheitsförderung zielt darauf ab, Ressourcen für die Gesunderhaltung zu stärken“, so das RKI. Neben medizinischer Prävention setzt das Institut dabei auch auf grundsätzliche Aspekte wie einen gesünderen Lebenswandel, eine bessere Ernährung und mehr Sport.

Affenpocken bleiben der Community erhalten

In seinen Studien des Gesundheitsmonitorings hielt das RKI bevölkerungsweite Daten zur Prävention fest. Dabei werden insbesondere Informationen zur Inanspruchnahme von Impfungen, Maßnahmen zur Früherkennung und Verhaltensprävention sowie zur Gesundheitskompetenz erhoben. „Wie wichtig Prävention und Gesundheitsförderung für das Gesundbleiben sind, ist für viele Menschen oft nicht erkennbar. Wird zum Beispiel breit gegen eine Infektionskrankheit geimpft und sinkt in der Folge die Zahl der Erkrankungen, dann verschwindet diese Krankheit und die maßgebliche Rolle der Impfung zunehmend aus dem Bewusstsein der Bevölkerung.“

Aktuell erlebt die Gay-Community dies gerade bei den Affenpocken. Seitdem die Fallzahlen immer weiter seit Herbst letzten Jahres gesunken sind, scheint das Thema auch in der Community weitestgehend vergessen worden zu sein. Dabei warnen Vereine wie die Deutsche Aidshilfe eindringlich und immer wieder davor, dass das Virus „gekommen ist, um zu bleiben.“ Eine neue Ausbreitung wäre jederzeit möglich, weswegen eine zweifache Impfung gegen Mpox auch jetzt besonders sinnvoll wäre für alle Risikogruppen wie schwule und bisexuelle Männer.  

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