Pillion gewinnt BIFA Awards Schwule SM-Story wird zum Hit in England
Harry Lightons Debütfilm „Pillion“ ist der große Gewinner der British Independent Film Awards (BIFA) 2025 und erhielt insgesamt vier Preise, darunter den für den besten britischen Independent-Film. Die Preisverleihung fand im Londoner Roundhouse statt und wurde von den Comedians Lou Sanders und Harriet Kemsley moderiert.
Großer Sieger des Abends
„Pillion“ erzählt die ungewöhnliche Beziehung zwischen einem schwulen BDSM-Biker, gespielt von Alexander Skarsgård, und einem schüchternen jungen Mann, dargestellt von Harry Melling. Neben dem Preis für den besten Film gewann Lighton auch die Auszeichnung als bester Debüt-Drehbuchautor. Weitere zwei Auszeichnungen gab es für Kostüm sowie Make-up- und Hairstyling. Der Siegeszug geht damit weiter, beim Filmfestival in Cannes erhielt Lighton bereits den Drehbuchpreis. Zudem ist der Kinofilm derzeit nominiert für den Europäischen Filmpreis 2026. Im März 2026 kommt der Film auch in die deutschen Kinos.
In seiner Dankesrede reflektierte Lighton über die Arbeit an seinem ersten Spielfilm: „Mir wurde am Ende meines ersten Films gesagt, dass ich meinen Produzenten hassen würde, aber das ist nicht passiert.“ Er bedankte sich zudem bei den Hauptdarstellern: „Ich habe euch ein Drehbuch über Buttplugs geschickt, und ihr habt Ja gesagt… jetzt, wo ich euch kenne, überrascht es mich nicht, dass ihr Ja gesagt habt.“ Produzentin Emma Norton hob dann die Bedeutung des kreativen Teams hervor: „Pillion hätte ohne die immense kreative Unterstützung nicht entstehen können… Wir wurden nie zensiert, uns wurde nie gesagt, dass zu viel Penis zu sehen sei.“
Skarsgård kommt ins Stottern
Kurz vor der Preisverleihung gelang es der lesbischen Schauspielerin Miriam Margolyes in der Talkshow von Graham Norton, Hauptdarsteller Alexander Skarsgård ganz direkt nach seiner Sexualität zu befragen. Der Schwede hatte in der Vergangenheit mehrfach angedeutet, sexuelle Erfahrungen mit Männern und Frauen gehabt zu haben, weigerte sich bisher aber, seine Sexualität klar zu definieren.
Ganz direkt fragte die 84-Jährige so während der Talkshow: „Aber du bist doch nicht schwul, oder?“. Skarsgård wirkte von der direkten Frage überrascht. Er lächelte etwas schief und antwortete leicht stotternd: „Nein, nicht wirklich.“ Später kam heraus, dass sich Skarsgård und die Harry-Potter-Schauspielerin Margolyes bereits schon einmal vor zwanzig Jahren getroffen hatten – der damals noch unbekannte Schwede bewarb sich auf ein Zimmer, dass die Britin zur Untermiete bereitstellte.
Skarsgård sagte weiter, er habe Margolyes beim ersten Treffen „sehr charmant“ gefunden und habe wahrscheinlich „die Signale falsch gedeutet, aber ich fühlte eine starke sexuelle Spannung“ und „dachte, das könnte kompliziert werden, wenn ich hier einziehe und Ihr Untermieter werde.“ Margolyes reagierte amüsiert geschockt und betonte freudig, sie sei schon immer lesbisch gewesen und seit 58 Jahren mit ihrer Partnerin zusammen.