Direkt zum Inhalt
Pillion gewinnt BIFA Awards

Pillion gewinnt BIFA Awards Schwule SM-Story wird zum Hit in England

ms - 02.12.2025 - 15:45 Uhr
Loading audio player...

Harry Lightons Debütfilm „Pillion“ ist der große Gewinner der British Independent Film Awards (BIFA) 2025 und erhielt insgesamt vier Preise, darunter den für den besten britischen Independent-Film. Die Preisverleihung fand im Londoner Roundhouse statt und wurde von den Comedians Lou Sanders und Harriet Kemsley moderiert.

Großer Sieger des Abends 

„Pillion“ erzählt die ungewöhnliche Beziehung zwischen einem schwulen BDSM-Biker, gespielt von Alexander Skarsgård, und einem schüchternen jungen Mann, dargestellt von Harry Melling. Neben dem Preis für den besten Film gewann Lighton auch die Auszeichnung als bester Debüt-Drehbuchautor. Weitere zwei Auszeichnungen gab es für Kostüm sowie Make-up- und Hairstyling. Der Siegeszug geht damit weiter, beim Filmfestival in Cannes erhielt Lighton bereits den Drehbuchpreis. Zudem ist der Kinofilm derzeit nominiert für den Europäischen Filmpreis 2026. Im März 2026 kommt der Film auch in die deutschen Kinos

In seiner Dankesrede reflektierte Lighton über die Arbeit an seinem ersten Spielfilm: „Mir wurde am Ende meines ersten Films gesagt, dass ich meinen Produzenten hassen würde, aber das ist nicht passiert.“ Er bedankte sich zudem bei den Hauptdarstellern: „Ich habe euch ein Drehbuch über Buttplugs geschickt, und ihr habt Ja gesagt… jetzt, wo ich euch kenne, überrascht es mich nicht, dass ihr Ja gesagt habt.“ Produzentin Emma Norton hob dann die Bedeutung des kreativen Teams hervor: „Pillion hätte ohne die immense kreative Unterstützung nicht entstehen können… Wir wurden nie zensiert, uns wurde nie gesagt, dass zu viel Penis zu sehen sei.“

Skarsgård kommt ins Stottern

Kurz vor der Preisverleihung gelang es der lesbischen Schauspielerin Miriam Margolyes in der Talkshow von Graham Norton, Hauptdarsteller Alexander Skarsgård ganz direkt nach seiner Sexualität zu befragen. Der Schwede hatte in der Vergangenheit mehrfach angedeutet, sexuelle Erfahrungen mit Männern und Frauen gehabt zu haben, weigerte sich bisher aber, seine Sexualität klar zu definieren.  

Ganz direkt fragte die 84-Jährige so während der Talkshow: „Aber du bist doch nicht schwul, oder?“. Skarsgård wirkte von der direkten Frage überrascht. Er lächelte etwas schief und antwortete leicht stotternd: „Nein, nicht wirklich.“ Später kam heraus, dass sich Skarsgård und die Harry-Potter-Schauspielerin Margolyes bereits schon einmal vor zwanzig Jahren getroffen hatten – der damals noch unbekannte Schwede bewarb sich auf ein Zimmer, dass die Britin zur Untermiete bereitstellte. 

Skarsgård sagte weiter, er habe Margolyes beim ersten Treffen „sehr charmant“ gefunden und habe wahrscheinlich „die Signale falsch gedeutet, aber ich fühlte eine starke sexuelle Spannung“ und „dachte, das könnte kompliziert werden, wenn ich hier einziehe und Ihr Untermieter werde.“ Margolyes reagierte amüsiert geschockt und betonte freudig, sie sei schon immer lesbisch gewesen und seit 58 Jahren mit ihrer Partnerin zusammen.

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Homosexuellen-Quoten im Job?

Besonderer Vorstoß eines Professors

Wären Quoten für Homosexuelle in der Berufswelt sinnvoll? In den USA wird gerade heftig über die Idee eine renommierten Uni-Professors debattiert.
Gedenken an Diana Sacayán

Queere Kämpferin aus Argentinien

Die argentinische Community gedenkt heute einer Vorreiterin und besonderen Kämpferin für trans* Rechte: Diana Sacayán (1975–2015).
Roboter-Leihmutter

Neue Chance für schwule Paare?

Bizarr oder hoffnungsvoll? In China wird der erste Schwangerschaftsroboter entwickelt, der unfruchtbaren und schwulen Paaren helfen soll.
Dating in den USA

Gen-Z-Angst beim Flirten

Queeres Dating hat sich verändert, gerade die junge Generation hat inzwischen viel Angst und ändert deswegen ihr Verhalten, so eine Kinsey-Studie.
Umdenken in Lesotho

Lichtblick im homophoben Afrika?

Der südafrikanische Staat Lesotho könnte zum Leuchtfeuer gegen Homophobie werden. Ein neues EU-Projekt soll jetzt gezielt unterstützen.
Angst vor Attacken

Furcht in der britischen Community

Händchen halten in der Öffentlichkeit? Die Mehrheit der schwulen Briten lehnt das inzwischen aus Angst vor Angriffen und Hass ab.
Das Ende von HIV bis 2030

Fünf Jahre noch bis zum Ziel

2030 soll HIV beendet sein, so das große Ziel der Vereinten Nationen. Aber ist das überhaupt noch realistisch? Und wenn Nein, woran hapert es?
Eine Liebe in Kriegszeiten

Erste Planungen für einen Kinofilm

Zwei britische Soldaten schrieben sich während des Zweiten Weltkriegs über 600 Liebesbriefe – ihre Geschichte soll nun den Weg ins Kino finden.
Diskriminierung in Brasilien

Probleme im Gesundheitswesen

LGBTIQ+-Menschen in Brasilien leiden unter Diskriminierungen im Gesundheitswesen. Das müsse sich ändern, forderte jetzt der größte Schwulenverein.