Perfide Taktik Äthiopische Regierung verschärft den Kampf gegen Schwule
Nach Uganda verschärft nun auch Äthiopien seinen Kampf gegen Homosexuelle auf radikale Weise – inzwischen ruft die Polizei offiziell dazu auf, dass die Bevölkerung mögliche Homosexuelle melden solle. Immer wieder kam es in den letzten Wochen dabei auch zu Razzien in privaten Häusern, Wohnungen sowie sogar bei Unterkünften für Urlauber. LGBTI*-Organisationen und NGOs bestätigen dabei, dass die Community im Land immer mehr in Furcht lebt.
Staatliche Hetzjagd auf Schwule
Grundsätzlich gibt es im Land bereits seit längerem Gesetze, die Homosexualität mit Freiheitsstrafen von bis zu 15 Jahren belegen, doch in den letzten Wochen haben die Angriffe vor allem auf schwule Männer offenbar in dramatischer Weise zugenommen – ob daran auch das neue Anti-Homosexuellen-Gesetz aus Uganda eine Mitschuld trägt, ist gut denkbar, aber nicht erwiesen. Die Vorgehensweise ist allerdings durchaus ähnlich, inzwischen erklärte auch das sogenannte „Büro für Frieden und Sicherheit“ in der Hauptstadt Addis Abeba, dass man gezielt gegen alle Einrichtungen vorgehe, die Homosexuellen Unterschlupf bieten oder „homosexuelle Aktivitäten betreiben“ würden.
Homosexualität, eine „abscheuliche Handlung“
Dabei macht die Sittenpolizei des Landes auch vor Hotels oder Restaurants nicht mehr Halt, sodass auch homosexuelle Urlauber, Reisende sowie auch Menschenrechtsaktivisten nicht mehr sicher sind. Man wolle gegen jedwede Einrichtung vorgehen, die von der „bestehenden Kultur, Tradition, Lebensweise und Religion unseres Landes“ abweichen würde. Zudem bekräftigte das Sicherheitsbüro, dass Homosexualität mehr denn je als „abscheuliche, von Menschen und Gott verhasste Handlung“ angesehen werde, der man mit aller Härte begegnen wolle.
Familien von Homosexuellen sollen verbrannt werden
Deckungsgleich wie in Uganda werden dabei selbst Familienmitglieder dazu aufgerufen, mögliche Homosexuelle in der Familie umgehend der nächsten Polizeistation zu melden. Gerne nehme man auch Verdachtsfälle oder Vermutungen entgegen. Dabei drückt die Polizei auch immer wieder ein Auge zu, wenn ganz offen dazu aufgerufen wird, schwule Männer zu ermorden – auch online nehmen die Hasstriaden gegenüber Homosexuellen immer weiter zu, auch hier ohne Konsequenzen seitens der Polizei.
Dabei zeigten die letzten Wochen bereits zudem auf, dass Menschen immer wieder bereits dann körperlich angegriffen werden, wenn sie auch nur im Entferntesten im Verdacht stehen, homosexuell oder queer sein zu können. Zudem wurde mehrfach dazu aufgerufen, die gesamte Familie von jenen Homosexuellen, die ins Ausland geflüchtet sind, zu verbrennen oder direkt ebenso zu ermorden, um die „tiefe Scham“ zum Ausdruck zu bringen, den die gesamte Familie über die äthiopische Bevölkerung bringen würde.
Christliche Kirchen befeuern den Hass
Überall werde zu Gewalt aufgerufen, Homosexuelle müssten geschlagen, verbrannt oder bestenfalls direkt getötet werden und die Bevölkerung müsse die Sache bestenfalls selbst in die Hand nehmen, so die einhellige Resonanz, wie auch Bahiru Shewaye von der äthiopischen LGBTI*-Organisation House of Guramayle bestätigt.
Angefeuert wird der Hass gegen Homosexuelle dabei offenbar auch von den christlichen Kirchen; ein Pastor erklärte in einem TikTok-Video, schwule Männer müssten nackt ausgezogen und öffentlich ausgepeitscht werden. „Das würden dann schwule Männer auf der ganzen Welt sehen und daraufhin beschließen, nicht mehr in unser Land zu kommen“, so der Geistliche weiter.