Parlament beschließt Ehe für alle in der Schweiz
Drei Jahre nachdem es in Deutschland für gleichgeschlechtliche Paare möglich geworden war, zieht nun auch die Schweiz nach.
In der Schweiz gab es bisher nur die eingetragene Partnerschaft, jetzt hat der Nationalrat als eines der letzten westeuropäischen Parlamente die Ehe für alle beschlossen. Zusätzlich dürfen sich lesbische Paare durch eine Samenspende ihren Kinderwunsch erfüllen, das ergab die Abstimmung im Parlament mit 124 zu 72 Stimmen.
Durch die Ehe für alle erhalten gleichgeschlechtliche Paare unter anderem mehr Rechte im Zusammenhang mit Adoption oder Einbürgerung. Umfragen haben ergeben, dass die Mehrheit der Bevölkerung diese Gleichberechtigung befürworten.
Bei all diesen guten Nachrichten gibt es natürlich auch eine weniger Erfreuliche: Die Ankündigung eines Referendums gegen die Ehe für alle. Die national konservative Partei EDU (eidgenössische-demokratische Union) will gegen den Beschluss ankämpfen. Mit nur einem Abgeordneten im Parlament stehen die Chancen zwar schlecht, wenn aber genügend Unterschriften gesammelt würden, käme es zur Volksabstimmung.
Dass dieses Gesetz fleißig genutzt wird, beweisen die Daten des statistischen Bundesamts in Wiesbaden: Seit 2017 haben in Deutschland knapp 33.000 homosexuelle Paare geheiratet.