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Neue Vorwürfe
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Neue Vorwürfe gegen P.Diddy Drei weitere Männer erklärten, sie seien vom US-Rapper betäubt und vergewaltigt worden

ms - 17.12.2024 - 14:00 Uhr

Die Vorwürfe gegen den US-Rapper P. Diddy alias Sean Combs (55) werden immer dramatischer – zuletzt hatten im November fünf weitere mutmaßliche männliche Opfer detailliert geschildert, wie der Hip-Hop-Star sie unter Drogen gesetzt und vergewaltigt haben soll. Nun meldeten sich drei weitere Männer zu Wort.

Waren Vergewaltigungen alltäglich?

Mit einem gewissen Sarkasmus in der Stimme erklärte der Anwalt der drei betroffenen Opfer, Thomas Giuffra: „Es war eine ganz normale Sache. Man kommt zu einem Treffen, trinkt etwas, wird betäubt, wacht zwischendurch auf und wird von Sean Combs vergewaltigt, bevor man anschließend zur Tür hinausgeleitet wird.“ 

Die neuen Vorfälle sollen allesamt zwischen 2019 und 2022 stattgefunden haben. Alle drei Männer sagen, dass sie von Combs und seinen Mitarbeitern unter Drogen gesetzt und dann sexuell missbraucht wurden. Wie in den anderen Fällen auch sollen die oralen und/oder analen Vergewaltigungen in Hotelsuiten sowie in Combs' East-Hampton-Villa auf der inzwischen berüchtigten jährlichen White Party des Sängers stattgefunden haben.

Missbrauch von Männern, Frauen und Jugendlichen?

Bisher haben damit insgesamt 21 Personen Klage gegen den US-Rapper eingereicht, wobei sich rund 120 Menschen anwaltlich vertreten lassen, sodass weitere Klagen im Wochen-Rhythmus zu erwarten sind. Combs soll dabei sowohl Frauen und Männer wie aber auch Jugendliche und offenbar auch mindestens ein Kind im Alter von neun Jahren sexuell missbraucht haben. Darüber hinaus soll er Sexpartys durchgeführt haben, bei denen männliche Sexarbeiter ebenso unter Drogen gesetzt und vergewaltigt worden sein sollen. 

Die Anwälte von Combs weisen nach wie vor alle Vorwürfe zurück und bezichtigen die Kläger der Lüge. Combs ist derzeit im Metropolitan Detention Center in Brooklyn inhaftiert und wartet dort auf seinen Prozess im Mai 2025 wegen Erpressung, Sexhandel, sexuellem Missbrauch, Vergewaltigung und Zwangsprostitution. Letzte Woche wurde ihm zum dritten Mal die Entlassung aus der Untersuchungshaft verweigert.

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