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Neue Affenpocken-Fälle
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Neue Affenpocken-Fälle Britische Gesundheitsbehörden rufen zu Impfungen vor London Pride auf!

ms - 27.06.2023 - 14:00 Uhr

Von Großbritannien aus verbreiteten sich die Affenpocken vor einem guten Jahr erstmals in ganz Europa; das Vereinigte Königreich gehörte nebst Spanien und Deutschland zu jenen Ländern, in denen im Sommer 2022 die meisten Infizierten dokumentiert worden waren – nun steigen auf der Insel die Fallzahlen wieder an, wie die britische Gesundheitsbehörde (UKHSA) erklärte. Auch aus Frankreich werden inzwischen wieder erste neue Fälle gemeldet.  

Neue Fälle in London

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat zwar in diesem Jahr den internationalen Gesundheitsnotstand wieder aufgehoben, warnte aber ähnlich wie das deutsche Robert Koch-Institut oder die Deutsche Aidshilfe vor einer erneuen Ausbreitung der Erkrankung. Das Virus sei gekommen, um zu bleiben, so die Aidshilfe. Bei den jetzt dokumentierten neuen Fällen sind wie 2022 auch beinahe ausnahmslos schwule Männer betroffen.

Bereits seit April kam es zu ersten Fällen von Neu-Infizierten, weswegen die Behörden auch in Deutschland zu einer bestmöglichen Immunisierung mittels zwei Impfeinheiten bei schwulen Männern aufgerufen hatten. In Großbritannien soll das landesweite Impfprogramm zwar wie geplant Ende Juli auslaufen, die britische Gesundheitsbehörde hat allerdings jetzt beschlossen, in London weiterhin an den Impfangeboten festhalten zu wollen – zuletzt kam es hier zu elf neuen Fällen, Tendenz möglicherweise steigend.

Risikogruppe bleiben schwule sexuell aktive Männer

Bei den meisten dieser neuen Fälle handelt es sich um ungeimpfte Personen beziehungsweise um Menschen, die nur eine Dosis des Impfwirkstoffs erhalten haben. „Das höchste Mpox-Risiko besteht derzeit in London, vor allem in miteinander verbundenen sexuellen Netzwerken von schwulen, bisexuellen oder anderen Männern, die Sex mit Männern haben. Hier wurden auch in diesem Jahr bisher die meisten Fälle festgestellt. Zu den Personen, die für die Impfung in Frage kommen, gehören vor allem schwule und bisexuelle Männer, die mehrere Sexualpartner haben, an Gruppensex teilnehmen oder Sex in Lokalen haben“, so die UKHSA.

Die Gesundheitsbehörde will dabei zusammen mit dem englischen Gesundheitsdienst NHSE die Lage streng weiterhin im Auge behalten, um notfalls zeitnah eine Impfstoffverfügbarkeit landesweit erneut gewährleisten zu können. Im vergangenen Jahr gerieten die Gesundheitsbehörden in die Kritik, weil sie teilweise mit mehreren Wochen Verspätung auf neue Affenpocken-Fälle reagiert hatten.  

Besonderes Augenmerk auf London Pride

Ein besonderes Augenmerk liegt dabei jetzt auch auf dem London Pride am kommenden Wochenende – bereits im Vorfeld hatten mehrere Gesundheitsdienste davor gewarnt, dass gerade auch CSD-Veranstaltungen zur erneuten Verbreitung des Virus beitragen können. Professor Susan Hopkins, leitende medizinische Beraterin der UKHSA, dazu: „Es ist wichtig, dass wir auf den jüngsten Anstieg der Fälle reagieren, und deshalb werden wir die Mpox-Impfungen in London ausweiten. Wenn Sie in London leben oder regelmäßig dorthin oder ins Ausland reisen, Sex haben und für eine Impfung in Frage kommen, sollten Sie dies in Betracht ziehen. Die Impfung ist der Schlüssel, um die Schwere der Symptome zu verringern und eine weitere Übertragung zu verhindern.“

Ernsthafte Erkrankung durch Impfung verhindern

Gesundheitsministerin Maria Caulfield erklärte zudem: „Wir müssen wachsam bleiben und angesichts der jüngsten Fälle in London ist es richtig, das Mpox-Impfprogramm in der Hauptstadt für die erste und zweite Dosis auszuweiten. Bitte zögern Sie nicht, sich impfen zu lassen, um maximalen Schutz zu erhalten. Suchen Sie eine Klinik für sexuelle Gesundheit auf, die die Impfung anbietet, um Ihr Risiko, ernsthaft zu erkranken, zu verringern.“ Auch die Deutsche Aidshilfe rief in diesem Zusammenhang immer wieder in den letzten Monaten zu einer vollständigen Impfung auf. Bisher ist kein erneuter Anstieg in Deutschland zu verzeichnen, weltweit kam es im Zuge der Ausbreitung 2022 allerdings zu mindestens 90.000 Fällen, 140 davon endeten tödlich.

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