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Mpox-Ausbruch in Australien
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Mpox-Ausbruch in Australien Rund 760 Neu-Infektionen, über 50 Menschen mussten ins Krankenhaus

ms - 25.10.2024 - 11:00 Uhr

Nachdem zuletzt die ersten Fälle mit der neuen, deutlich gefährlicheren Mpox-Variante Klade 1b in Schweden und Deutschland aufgetreten sind, meldet nun die australische Regierung den größten Affenpocken-Ausbruch seit der Pandemie im Jahr 2022. Betroffen sind davon beinahe ausnahmslos schwule und bisexuelle Männer. 

„Sehr besorgniserregend“

Seit Juni dieses Jahres hat die Gesundheitsbehörde von New South Wales (NSW) rund 430 Fälle verzeichnet, über 50 Männer mussten aufgrund des schweren Krankheitsverlaufs ins Krankenhaus gebracht werden. Die Gesundheitsämter rufen alle Risikogruppen, allen voran homosexuelle Männer, dazu auf, sich schnellstmöglich impfen zu lassen. Die oberste Gesundheitsbeamtin von NSW, Dr. Kerry Chant, bezeichnete den jüngsten Ausbruch als „sehr besorgniserregend“. In 26 Fällen sei der Krankheitsverlauf besonders massiv. 

Die meisten der Krankenhauseinweisungen betrafen Personen, die nur eine oder gar keine Impfdosis erhalten hatten. Die Infektionen bei vollständig geimpften Personen verliefen in der Regel milder und waren von kürzerer Dauer. Fast 40 Prozent der 433 infizierten Personen waren vollständig geimpft, 14 Prozent hatten eine Dosis erhalten, und fast die Hälfte war nicht geimpft.

Hohes Risiko für schwule Männer

Nebst New South Wales ist auch der Bundesstaat Victoria stark betroffen, hier wurden inzwischen 330 Fälle dokumentiert. Die Rede ist auch hier von einem „erheblichen“ Anstieg, wie Gesundheitsdirektor Ben Cowle betont. Zum Vergleich: Im Jahr 2023 gab es in ganz Australien insgesamt gerade einmal 26 Infektionen mit Affenpocken. 

Gesundheitsexpertin Chant erklärt weiter: „Jeder kann sich mit Mpox anstecken, allerdings wird das Virus hauptsächlich durch engen Hautkontakt verbreitet. Das höchste Risiko für Mpox haben Männer, die Sex mit Männern haben, und Sexarbeiter, weshalb wir ihnen dringend raten, ihre Impfungen zu vervollständigen, da zwei Dosen lebenswichtigen Schutz gegen schwere Erkrankungen durch das Virus bieten können.“ Glück im Unglück hat Australien bisher allerdings insofern, da es sich bei dem aktuellen Ausbruch um das Virus aus dem Jahr 2022 handelt, die deutlich ansteckendere und gefährlichere Variante Klade 1b ist bisher noch nicht in Australien aufgetreten. 

Michael Woodhouse, Geschäftsführer der LGBTI*-Gesundheitsorganisation ACON, betonte: „Unsere Gemeinschaften tun seit langem alles, was nötig ist, um uns und unsere Partner zu schützen. Jetzt ist erneut einer dieser Zeitpunkte.“

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