Direkt zum Inhalt
Kurzzeit-Schwule in den USA
Rubrik

Kurzzeit-Schwule in den USA Oder: Was heterosexuelle Ehefrauen alles bereit sind, zu glauben

ms - 27.12.2024 - 14:00 Uhr

In diesem Jahr sorgte der Trend von „heteroflexiblen“ Männern bereits für reichlich Diskussionsstoff – heterosexuelle Männer, die sich selbst auch als hetero definieren, aber doch ab und an flexibel sind, wenn es um Sex mit einem anderen Mann geht. Klar, oder? In den USA wird derzeit ein neuer Trend heiß diskutiert, der sich derzeit vor allem im US-Bundesstaat Utah aktuell großer Beliebtheit erfreut: Kurzzeit-Schwule. 

Vorübergehend schwul – oder? 

Konkret geht es dabei um vermeintlich heterosexuelle Ehemänner, die ihren überraschten Frauen erklären, dass sie bei der Geschäftsreise oder dem Wochenend-Tripp mit ihren Kumpels „vorübergehend schwul“ geworden seien und ein sexuelles Abenteuer verlebt hätten. Zurück in den heimischen vier Wänden seien sie nun aber wieder strikt heterosexuell. 

So absurd die Geschichte klingen mag, so sehr sorgt die Vorgehensweise doch für Schlagzeilen – und offenbar inzwischen auch für einige Nachahmer. Im allerersten Fall hatte sich eine junge Ehefrau (28) online an ihre Follower gewandt, weil ihr Mann (29) auf Geschäftsreise Sex mit einem Kollegen gehabt hatte. Darauf angesprochen, hatte der Ehegatte erklärt, er sei nur „kurz schwul geworden“ und das sei an der dünnen Luft gelegen, denn das betreffende Hotel in Utah liegt einige hundert Meter höher als das eigene Zuhause. Immerhin könnten, so der 29-Jährige besserwisserisch, größere Höhen einen Einfluss auf das Denken und die Emotionen von Menschen haben. 

Zweifel bei der Ehegattin 

Die 28-jährige Ehefrau reagierte trotzdem enttäuscht und wütend, denn Ehebruch bleibe Ehebruch. Das wiederum findet der Ehemann nun gar nicht gut und fühlt sich seinerseits falsch behandelt, denn er könne ja gar nichts für seine vorübergehende Homosexualität, Schuld allein sei eben die Höhe von Utah. Das besonders Amüsante: Der junge Treuebrecher schaffte es tatsächlich, seine Frau schrittweise davon zu überzeugen, bis diese selbst erklärte, sie habe wohl überreagiert. 

Stewards auf dem Brokeback Mountain

Online indes gibt es viel Spott für die Frau und beinahe anerkennendes Lob für den dreisten Ehemann. Ein User fragt, ob er bei seiner Höhenbesteigung vielleicht auf den „Brokeback Mountain“ gewandert sei, ein anderer Leser wollte wissen, ob man eher im Süden oder im Norden Utahs kurzfristig schwul werden würde – er wolle das mit seinem Onkel mal ausprobieren beim Wandern. Inzwischen scheint der Trend schrittweise um sich zu greifen, weil sich online immer mehr betrogene Damen melden, die erklären, ihre Ehegatte sei inzwischen ebenso kurzfristig schwul geworden. Ein hartes Schicksal. 

Dabei erklärt die Sache mit der Höhe endlich auch, warum alle männlichen Stewards bei jedem Flug homosexuell sind – was bleibt einem anderes übrig in über zehn Kilometern Höhe? Und für „eigentlich heterosexuelle Männer“ sollte künftig die Warnung vor Reiseantritt gelten: „Langstreckenflüge können Sie kurzfristig schwul machen. Für Fragen steht ihnen unser Steward zur Verfügung.“  

Auch Interessant

Kampfansage in Hollywood

Neue Pläne für ein Anti-Woke-Studio

PR-Gag oder mehr? Mel Gibson, Mark Wahlberg und Roseanne Barr arbeiten an einem neuen Filmstudio und wollen der "Woke"-Kultur den Kampf ansagen.
Eine heiße Affäre

Gibt es den typischen Fremdgänger?

Gibt es den typischen Fremdgeher? Wie sieht der aus? Britische Forscher wollten es genauer wissen und sorgten für Wirbel im Vereinigten Königreich.
Frohe Weihnachten?!

Kritik am Weihnachtsgruß

Frohe Weihnachten? Bitte nicht! Wer das wünscht, betreibe christliche Kulturimperialismus. Meint zumindest ein US-Diversity-Experte.
Ist das Coming-Out out?

Der neue Trend der queeren Gen-Z

Ist das Coming-Out out? Veraltet sei es, so einige junge queere Aktivisten, die sich lieber ein “Inviting-In” wünschen - aber was ist das genau?
Haftstrafe für Neonazi

Attentatspläne auf Community

2022 wurde ein schottischer Extremist gefasst, nun endlich folgte die Verurteilung. Der Neonazi wollte LGBTI*-Menschen "mit Blut bezahlen" lassen.
Schutz für LGBTI*-Jugendliche

Paris Hilton feiert neue US-Gesetz

Jahrelang hat sich Paris Hilton für einen besseren Schutz von Jugendlichen in Heimen eingesetzt, jetzt wurde das Gesetz im US-Kongress verabschiedet.
Schwulenhass in Michigan

Attentat auf Homosexuelle geplant

In einer Massenschießerei wollte ein 22-Jähriger Amerikaner so viele Homosexuelle wie möglich töten, durch Zufall konnte er vorab verhaftet werden.
Krisenmodus Weihnachten

US-Verbände warnen vor Problemen

US-Gesundheitsexperten warnen vor einer Krise: Ablehnung im Kreis der Familie erleben LGBTI*-Menschen besonders stark zur Weihnachtzeit.