Mordfall Rudolph Moshammer Münchner trauern bis heute um den Modezar
Der Mord an dem schwulen Modezar Rudolph Moshammer in München erschütterte im Januar vor 18 Jahren ganz Deutschland – noch im gleichen Jahr war sein Mörder zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Nun hat der Anwalt des verurteilten Irakers Herish A. beantragt, dass der Mann zeitnah in seine Heimat abgeschoben werden kann -die zuständigen Behörden sollen dies bereits zugesagt haben. Längere Zeit herrschte nach Angaben der BILD-Zeitung zuvor Ungewissheit über das tatsächliche Herkunftsland des Mörders.
Abschiebung noch im Januar
Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur sagte Verteidiger Adam Ahmed: "Ja, mein Mandant will und wird in den Irak zurückkehren." Zuvor hatte der Anwalt einen Antrag auf Entlassung gestellt, den das zuständige Landgericht Regensburg allerdings als chancenlos einstufte, weswegen Ahmed diesen schlussendlich wieder zurückzog. Zum Antrag auf Abschiebung in den Irak sagte Ahmed weiter: "Sollte er in den nächsten zwei Wochen nicht abgeschoben werden, würde ich den Antrag erneut stellen."
Gedenken an Moshammer
Im Januar 2005 hatte der damals 25-jährige Iraker den Modezaren in seinem Haus in München-Grünwald mit einem Stromkabel erdrosselt. Moshammer hatte ihn für ein Date mit nach Hause genommen. Der 64-jährige hatte bis zuletzt seine Homosexualität verschwiegen. Aufgrund von DNA-Spuren konnte der Iraker schnell festgenommen und anschließend auch der Tat überführt werden. Er wurde noch im gleichen Jahr vom Landgericht München wegen Mordes und Raubes zu lebenslanger Haft verurteilt. Dabei hatte das Gericht die besondere Schwere der Schuld festgestellt.
Bis heute gedenken gerade in München viele Menschen dem Modezaren und legen Blumen am Mausoleum nieder, wo Moshammer zusammen mit seiner Mutter begraben liegt. Der Modezar, der aus einfachen Verhältnissen kam, setzte sich sein Leben lang mit viel Herzblut für Obdachlose in der bayerischen Landeshauptstadt ein.