Mittelstopp gefährdet Therapie Kurz vor Welt-Aids-Tag: Großbritannien kürzt HIV-Hilfen
Auch Großbritannien kürzt Mittel im Kampf gegen HIV/Aids.
Globale Alarmstimmung vor dem Welt-Aids-Tag
Kurz vor dem Welt-Aids-Tag sorgt eine Entscheidung aus London für internationale Besorgnis: Die britische Regierung hat angekündigt, ihre finanziellen Beiträge zum Globalen Fonds zur Bekämpfung von HIV, Tuberkulose und Malaria um 150 Millionen Pfund zu reduzieren. Diese Kürzung schlägt Wellen — sie reiht sich ein in eine Entwicklung, in der bereits die USA unter der Führung von Donald Trump massive Einschränkungen der globalen HIV/Aids-Hilfen vornahmen. Fachleute sowie Aktivistinnen und Aktivisten fürchten einen dramatischen Rückschritt im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit.
Finanzierungskrise gefährdet lebenswichtige Versorgung
Der Globale Fonds gilt als zentrale Säule im internationalen Kampf gegen HIV/Aids. Durch seine Förderung erhalten Millionen Menschen Zugang zu Prävention, Diagnostik und Therapie — häufig in Staaten, in denen alternative Strukturen fehlen. Laut Schätzungen drohen durch die Kürzungen allein im subsaharischen Afrika Hunderttausende Menschen den Zugang zu überlebenswichtigen Medikamenten zu verlieren. Schon heute sind mehr als 39 Millionen Personen weltweit mit HIV infiziert; jährlich sterben weit über 600.000 Menschen an Aids-bezogenen Krankheiten. Tausende von Resistenzen gegen antiretrovirale Medikamente könnten sich durch mangelnde Behandlungsoptionen weiter ausbreiten. Internationale Studien zeigen, dass jeder Dollar, der jetzt gekürzt wird, in Zukunft weit höhere Folgekosten durch neue Infektionen und Krankheitslast erzeugt.
Stimmen aus der Praxis: Menschenleben in Gefahr
Der Hilferuf ist nicht ungehört geblieben: Eine von The Independent und internationalen Menschenrechtsorganisationen getragene Petition fordert Premier Keir Starmer eindringlich auf, die Mittelverknappung zu überdenken. Sie betonen: Der Kampf gegen HIV/Aids ist eine globale Aufgabe; kein Land könne sich durch Grenzschutz gegen das Virus abschotten.
Zukunft der HIV-Bekämpfung: Gefahr eines Rückfalls
Die angekündigten Finanzeinschnitte werfen einen Schatten auf das gemeinsame Ziel, AIDS bis 2030 als globale Bedrohung zu beenden. Internationale Gesundheitsexpertinnen warnen, dass man Gefahr laufe, in die Zeit vor den medizinischen Fortschritten zurückzufallen. Auf dem Spiel steht nicht nur die medizinische Versorgung, sondern auch das bisher Erreichte im Kampf gegen Stigmatisierung und gesellschaftliche Akzeptanz von Menschen mit HIV. Die Entscheidung Großbritanniens stellt die Weltgemeinschaft vor die Frage: Wie kann nachhaltige Solidarität und Versorgung sichergestellt werden, wenn wirtschaftspolitische Interessen über das Gesundheitswohl Millionen von Menschen gestellt werden?