LGBT-Propaganda? Neue Homo-Hass-Posse vor einem russischen Gericht!
Schon jetzt scheint klar, es wird sich erneut um einen Schauprozess handeln, der abschrecken soll – der Chef der russischen Firma Yandex, ein einflussreiches Internet- und Technologieunternehmen, steht in Russland wegen angeblicher Verstöße gegen das sogenannte "LGBT-Propaganda"-Gesetz vor Gericht. Die Anklageerhebung gegen Eigentümer Artem Sawinowski erfolgte in dieser Woche, ein Verhandlungstermin steht noch nicht fest. Klar ist aber bereits, dass es sich erneut um eine besonders irritierende Posse handeln dürfte.
Bridget Jones – eine Gefahr für die Jugend?
Ebenso in dieser Woche hatte das Gericht bereits gegen die Online-Filmdatenbank Kinopoisk, die zu Yandex gehört, mit der gleichen Begründung eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet rund 10.000 Euro verhängt. CEO Sawinowski sowie auch der Kinofilmseite wird vorgeworfen, Filme mit LGBTI*-Inhalten „falsch“ gekennzeichnet zu haben.
So wollen die russischen Zensurwächter in sieben Filmen LGBTI*-Inhalte entdeckt haben, darunter die britische Romantik-Komödie „Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück“, die ebenso britische schwarze Komödie „Greed“ und die italienische Komödie „Perfect Strangers“. Filme mit vermeintlichen LGBTI*-Inhalten müssen mit einem 18+-Label versehen werden, was das Filmportal anscheinend versäumte. Die Begründung ist dabei stets der Jugendschutz vor Homosexualität.
Russland verschärft Kampf gegen „moralischen Verfall“
Zwar erklärte Kinopoisk zu seiner Verteidigung, dass die Filme nur über ein Abonnement angesehen werden können, das nur für Zuschauer über 18 Jahren zugänglich ist, aber das Gericht wies das Argument ohne weitere Begründung zurück. Yandex erklärte gegenüber Reuters, es werde gegen jede gerichtliche Entscheidung gegen seinen CEO Berufung einlegen.
Russland verschärfe dabei sein Vorgehen gegen LGBTI*-Rechte immer mehr, um gegen den „moralischen Verfall“ in westlichen Ländern vorzugehen. Die russische Regierung hatte erst Ende letzten Jahres das Gesetz aus dem Jahr 2013 noch einmal verschärft, sodass Themen rund um Homosexualität de facto inzwischen überall verboten sind.