Konversionstherapie-Verbot Wird der britische König die Gesetzgebung vorantreiben?
In puncto Verbot von Konversionstherapien scheint der amtierende Premierminister Rishi Sunak seinem Vorgänger Boris Johnson bei der Vorgehensweise immer mehr zu gleichen – zunächst hatte Sunak noch im Sommer dieses Jahres betont, zeitnah einen finalen Gesetzesentwurf zu präsentieren, dann verschob sich der Termin immer weiter nach hinten; zuletzt stand zu befürchten, dass das Thema in diesem Jahr gar nicht mehr auf den Tisch kommt.
Spricht der König über ein Verbot?
Nun die überraschende Information: Der Premierminister will offenbar einen Gesetzesentwurf zum Verbot von Konversionspraktiken in die Rede des Königs im November aufnehmen. Ein wichtiger Schritt, denn standesgemäß wird König Charles III. in seiner Rede die anstehenden Prioritäten bei der Gesetzgebung festlegen – ein Schweigen in puncto Konversionstherapieverbot hätte die Hoffnung auf eine zeitnahe Umsetzung torpediert. Seit über fünf Jahren kämpft die LGBTI*-Community bereits für das Vorhaben, wobei Boris Johnson mit einem Zick-Zack-Kurs aus Ab- und erneuten Zusagen immer wieder für Entrüstung gesorgt hatte.
Details noch immer unklar
Final offen ist noch immer die Frage, ob ein Konversionstherapieverbot nun nebst Homosexuellen auch Trans-Menschen einschließen soll oder nicht. Abgeordnete mehrerer Parteien im britischen Parlament sowie auch Therapeuten und Medizinier befürchten, dass ein Verbot unter Einbeziehung von Trans-Menschen ungewollt dazu führen könnte, dass beispielsweise Eltern, Lehrer oder Ärzte kriminalisiert werden, die Kinder und Jugendliche bei Fragen rund um die eigene Geschlechtsidentität nur beraten wollen.