Keine Pornos mehr auf eBay LGBTI*-Historiker*innen schlagen Alarm
Bereits im Mai hatte eBay sein Verkaufsverbot für explizit sexuelles Material angekündigt und gilt seit Juni. Jetzt sorgen sich die Historiker*innen der queeren Community darum, dass damit Teile der LGBTI*-Geschichte verloren gehen könnten – vor allem solche aus der Zeit vor Stonewall.
Nacktheit ja – Pornografie nein
Als größter Marktplatz für Second-Hand-Ware weltweit wurde eBay zum primären Anlaufpunkt, um seltene Nischen-Artikel zu ergattern. Bei dem Verbot gibt es wohl Ausnahmen für einige größere Publikationen. Das Problem bleibt laut Axios allerdings bestehen: Denn die queere Geschichte wird maßgeblich in kleinen Publikationen erzählt, von denen viele erotische Artikel mit wichtigen Themen mischten.
Kritische Stimmen
„Wir reden hier über einen Teil der queeren Geschichte, der wirklich schwer aufzustöbern ist und nur von einer kleinen Anzahl von Leuten in der Gemeinschaft gerettet wird“, so Cathy Renna, Kommunikationsdirektorin der National LGBTQ Task Force. Die Regeländerung werde es allen noch viel schwerer machen, Zugang zu solchen Dingen zu erlangen. Auf Twitter schrieb Archivarin Heather Roberts: „Viele LGBTI*-Geschichten sind schwer zu belegen, weil es an Dokumentation mangelt, was zum Teil auf die Kriminalisierung zurückzuführen ist. eBay und ähnliche Quellen haben es einfacher gemacht, zumindest […] zu dokumentieren, dass Inhalte existieren, selbst wenn wir sie nicht erwerben können.“