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Neue Richtlinien an Schulen

Kehrtwende in Schottland Regierung setzt neue Regularien bei LGBTIQ+

ms - 30.09.2025 - 16:00 Uhr
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Nach dem Urteilsspruch des Obersten Gerichtshofes des Vereinigten Königreichs änderte die schottische Regierung zu Beginn dieser Woche jetzt die Richtlinien für alle Schulen im Land. Die Richter am Supreme Court hatten im April entschieden, dass im britischen Gleichstellungsgesetz der Begriff „Frau“ ausschließlich für biologisch weibliche Personen gilt, womit trans* und queere Frauen von dieser Definition ausgeschlossen sind. In der Folge änderten inzwischen zahlreiche Einrichtungen in Großbritannien jene Bestimmungen, die einer Geschlechtertrennung unterliegen. 

„Klarheit“ an Schulen 

Davon sind nun auch alle staatlichen Schulen in Schottland betroffen. Ab sofort gibt es in den Bildungseinrichtungen nur noch Toiletten und Umkleideräume für Mädchen und Jungs. Zudem betonte die Regierung, dass die Richtlinien auf der Grundlage des „biologischen Geschlechts“ zu erstellen sind. Konkret solle dabei nur noch auf das „bei der Geburt festgestellte Geschlecht“ Rücksicht genommen werden. Im Zuge möglicher Umgestaltungen in einzelnen Schulen forderten die Parlamentarier zudem verpflichtend, barrierefreie Einrichtungen für junge Menschen mit Behinderungen bereitzustellen.

Bildungsministerin Jenny Gilruth betonte im Zuge der neuen Leitlinien, dass diese ähnlich wie der Urteilsspruch in London darauf abzielen, für „Klarheit“ in der täglichen Handhabung zu sorgen. Queere Vereine von der Insel kritisierten den Richterspruch als transfeindlich, allen voran die Organisation Stonewall. Geschäftsführer Simon Blake hatte dazu erklärt: „Stonewall teilt die tiefe Besorgnis über die weitreichenden Auswirkungen des Urteils des Obersten Gerichtshofs. Es ist äußerst beunruhigend für die Transgender-Gemeinschaft und alle, die sie unterstützen. Es ist wichtig, daran zu erinnern, dass der Gerichtshof nachdrücklich und eindeutig bekräftigt hat, dass das Gleichstellungsgesetz alle Transgender-Personen vor Diskriminierung aufgrund ihrer Geschlechtsumwandlung schützt und dies auch weiterhin tun wird.“ 

Kehrtwende im hohen Norden 

Schottland hat damit eine 180-Grad-Wende in seiner Queer-Politik vollzogen. Im Jahr 2023 scheiterte das Land zunächst mit einem Selbstbestimmungsgesetz am Veto aus England, nach dem Regierungswechsel 2024 schloss sich die Schotten im Bereich LGBTIQ+ dann weiteren Richtlinien aus England an, darunter einem Verbot von Pubertätsblockern für Minderjährige, dem auch Wales und Nordirland gefolgt waren.   

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