Kastration von Homosexuellen Hass und Angriffe auf Schwule in Afrika nehmen zu
Homosexuelle Menschen sollten kastriert werden – mit dieser Forderung meldete sich jetzt der Frauenflügel der regierenden Partei Chama Cha Mapinduzi in Tansania zu Wort. Bis heute ist Homosexualität unter Männern in dem ostafrikanischen Land illegal, schwule Handlungen werden mit bis zu 14 Jahren Haft verurteilt. Der Geschlechtsverkehr zwischen zwei Frauen ist indes straffrei.
Schuldig durch Homosexualität
Mary Chatanda, die Vorsitzende der tansanischen Regierungspartei, erklärte am vergangenen Sonntag während den Feierlichkeiten zum zweijährigen Regierungsjubiläum von Tansanias Präsidentin Samia Suluhu Hassan: „Wir fordern die Regierung auf, Straftaten im Zusammenhang mit gleichgeschlechtlichen Aktivitäten hart zu bestrafen. Diese Menschen sollten kastriert werden, wenn sie für schuldig befunden werden.“ Die Schuldigkeit indes ergibt sich bereits aus der reinen Tatsache, schwul zu sein. Präsidentin Hassan selbst kommentierte die Aussagen nicht.
Schwule Männer, ein Krebsgeschwür
In Tansania hat sich in den vergangenen Jahren die negative Einstellung gegenüber Schwulen immer weiter verschärft – zuletzt war sogar Gleitgel verboten worden, um männliche Homosexualität zu eliminieren. Das ostafrikanische Land reiht sich dabei in eine Liste anderer Regionen Afrikas ein, die in den letzten Jahren immer wieder gezielt Gesetze gegen Schwule erlassen oder dramatisch verschärft haben. Kenias Präsident William Ruto erklärte erst vor wenigen Tagen, Homosexualität habe keinen Platz im Land.
Derweil diskutiert das Parlament in Uganda momentan eine Radikalisierung des Anti-Schwulengesetzes mit noch drakonischeren Gefängnisstrafen. Abgeordnete der Regierung bezeichneten männliche Homosexualität als „Krebsgeschwür“ sowie als „menschliches Unrecht“, welches Familien, Kinder und den „Fortbestand der Menschheit“ bedrohen würde. Zu eigen ist den Ländern, dass sie ihren strikt homophoben Kurs auch dann unbeirrt weiterverfolgen, selbst wenn westliche Länder wie zuletzt Schweden oder die Niederlande aufgrund dessen ihre finanziellen Entwicklungshilfen einstellen.