Kansas stellt sich gegen Anti-LGBTI* "Es ist schädlich für Schüler und ihre Familien und schlecht für die Wirtschaft!"
Die Gouverneurin von Kansas, Laura Kelly, hat nun abermals Mut und Courage bewiesen – zum zweiten Mal in Folge legte sie ein Veto gegen ein Gesetz ein, dass künftig queere Jugendliche diskriminieren und LGBTI*-Themen aus den Schulen eliminieren soll. Kelly, eine Demokratin in einem Bundesstaat mit republikanischer Mehrheit, will verhindern, dass ein neues Gesetz Eltern ermöglichen soll, gegen Schulmaterialien vorzugehen, die sie als „anstößig“ empfinden und diese daraufhin auch verbieten lassen zu können.
Im Zentrum dieser „Anstößigkeit“ stehen dabei fast immer LGBTI*-Menschen. In einer ersten Fassung des Gesetzentwurfs des Repräsentantenhauses wurde "Homosexualität" sogar noch als "jugendgefährdend" bezeichnet, man änderte schlussendlich die Formulierung allerdings ab, um sie noch allgemeiner zu fassen und somit noch mehr Spielraum für Interpretationen zu haben. Zudem sieht der jetzige Gesetzestext wie in aktuell 14 anderen US-Bundesstaaten bereits geschehen vor, trans-Jugendliche vom Schulsport auszuschließen - gültig für alle Bildungseinrichtungen von der Grundschule über Privatschulen bis zu Colleges und Universitäten.
Kellys Motivation, sich so mutig abermals gegen die Mehrheit im eigenen Repräsentantenhaus zu stemmen, speist sich aus zwei Quellen: "Wir alle wollen einen fairen und sicheren Ort für unsere Kinder, an dem sie spielen und konkurrieren können. Diese Gesetzesvorlage kam jedoch nicht von den Experten unserer Schulen, unseren Sportlern oder der Kansas State High School Activities Association. Sie stammt von Politikern, die versuchen, politisch zu punkten."
Nebst der politischen Diskriminierung befürchtet die Demokratin zudem auch einen wirtschaftlichen Schaden für den Bundesstaat, der bis heute der größte Weizenproduzent der USA ist, das größte natürliche Erdgasfeld der Welt beherbergt und zweitgrößter Rindfleischproduzent der Vereinigten Staaten ist. "Dieses Gesetz würde ein Signal an zukünftige Unternehmen senden, dass Kansas sich mehr auf unnötige und spaltende Gesetze konzentriert als auf strategische, wachstumsfördernde Gesetzgebung. Kurzum, es ist schädlich für Schüler und ihre Familien und schlecht für die Wirtschaft!", so die Gouverneurin weiter.
Ob das erneute Veto von Kelly dauerhaft erfolgreich sein wird, ist noch offen – der republikanische Senatspräsident Ty Masterson hat bereits angekündigt, Kellys Veto aufheben lassen zu wollen, wenn die Legislative wieder zusammentritt. Voraussetzung dafür ist allerdings eine Zweidrittelmehrheit – im letzten Jahr scheiterte so aus Mangel an Stimmen bereits der Versuch, das Veto der Gouverneurin zu überstimmen.