Direkt zum Inhalt
Kampf gegen Fentanyl
Rubrik

Kampf gegen Fentanyl Das synthetische Opioid wird zur lebensbedrohlichen Gefahr, gerade auch in der sexpositiven Gay-Community

ms - 23.05.2025 - 14:00 Uhr
Loading audio player...

Die Einnahme von Drogen beim Sex stellt seit Jahren ein immer größer werdendes Problem gerade auch in der sexpositiven Gay-Community dar, im letzten Jahr betonte der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, Burkhard Blienert, wie dramatisch sich die Lage immer weiter entwickelt. Zuletzt starben in Deutschland so viele Menschen durch Drogen wie nie zuvor, über 2.200 im Jahr 2023.  

Problem auch in der Community

Ergebnisse aus der EMIS-Studie sowie Daten aus Österreich deuten darauf hin, dass in Deutschland etwa 20 Prozent der Homosexuellen und queeren Menschen regelmäßig Drogen einnehmen. Gerade bei Party- und Sexdrogen wie Kokain und Crack war zuletzt ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Ein Problem, auch beim Thema Chemsex, können zudem lebensgefährliche Überdosierungen sein, allem voran auch durch Fentanyl. In Hannover, Essen und Berlin wird nun auf die wachsende Bedrohung reagiert, wie das Deutsch-Europäische Forum für Urbane Sicherheit (DEFUS) jetzt mitteilte. Die Behörden verzeichneten zuletzt eine starke Zunahme von Notfällen in diesem Bereich. 

Neues Projekt gegen Opioide 

Das synthetische Opioid wird immer mehr zu einem Problem, sowohl als Beimengung wie auch als bewusst konsumierte Substanz – das Risiko einer Überdosierung ist dabei weiterhin sehr hoch. Fentanyl und ähnliche Stoffe sind billig herzustellen und daher leicht auch auf dem deutschen Drogenmarkt erhältlich. Mit dem Projekt „so-par“ (Synthetic Opioids Prepare and Response) soll nun gezielt in Zusammenarbeit mit weiteren Vereinen Lösungen erarbeitet werden, um die Situation in der Bundesrepublik zu entschärfen. Unterstützt wird das Projekt auch von der Technischen Hochschule Nürnberg sowie dem Institut für Therapieforschung München.

„Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den drei Modellstädten praxistaugliche Lösungen zu entwickeln, die anderen Kommunen als Blaupause dienen können. Je mehr Städte unsere Erkenntnisse übernehmen, desto höher ist die Chance, im Ernstfall Menschenleben zu retten“, so Anna Mühlen, Projektkoordinatorin bei DEFUS. Dazu müssten klare Abläufe ausgearbeitet werden, die dann landesweit von allen betroffenen Einrichtungen gezielt umgesetzt werden können. 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Asexuelle Menschen

Neue Studie aus England

Eine Studie aus England lässt aufhorchen: Jeder vierte Befragte, darunter auch LGBTIQ+-Personen, hält asexuelle Menschen für "psychisch krank".
Aids-Quilt in Europa

Premiere nach 30 Jahren

Der berühmte Memorial Aids Quilt kommt für wenige Tage nach Europa in die Londoner Tate Modern, um dem HIV-Stigma heutiger Tage entgegen zu wirken.
Urteil gegen Tschechien

Verletzung der Menschenrechte

Urteil des Europäischen Gerichtshofes EGMR: Tschechien darf von queeren Menschen keine Zwangssterilisation bei einem Geschlechtswechsel verlangen.
Rauswurf aus Polens Parlament

Eklat um homophoben Politiker

Der polnische Europaabgeordnete Grzegorz Braun hat im Unterhaus eine LGBTIQ+-Fotoausstellung verwüstet. Die Folge: Dauerhaftes Parlaments-Verbot.
Amnesty setzt Schwerpunkte

LGBTIQ+, Fake News und Regime

Die Menschenrechtsogranisation Amnesty International hat Schwerpunkte für ihre kommende Arbeit gesetzt, darunter gerade auch LGBTIQ+.
Angriff auf den Iran

Tel Aviv Pride in Israel abgesagt

Israel hat nukleare Ziele im Iran angegriffen, dieser kontert mit Gegenangriffen. Der Tel Aviv Pride ist abgesagt, viele Pride-Besucher sind vor Ort.
Kuschelig im Elternhaus

Wann werden junge Queers flügge?

Die queere Gen-Z in Deutschland zieht im Durchschnitt mit knapp 24 Jahren aus dem Elternhaus aus, die Jungs deutlich später als die jungen Frauen.
EU-Gleichstellungsstrategie

Scharfe Kritik an EU-Kommission

Die EU-Kommission stellt eine neue LGBTIQ+-Gleichstellungsstrategie zur Debatte und täuscht so über ihr Versagen hinweg, kritisieren queere Verbände.
Schwerpunkt Hasskriminalität

Attacken gegen LGBTIQ+ in Berlin

Der LGBTIQ+-Verband innerhalb der Union, der LSU, fordert in Berlin jetzt schnelle und sichtbare Maßnahmen gegen die steigende Hasskriminalität.